Video-Verbindung vom Unglücksort zur Leitstelle

(red). Ein Mensch steht an einer Unfallstelle und filmt mit dem Smartphone das Geschehen. Was normalerweise verboten und verwerflich ist, geschieht demnächst im Landkreis...

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KREIS GIESSEN. (red). Ein Mensch steht an einer Unfallstelle und filmt mit dem Smartphone das Geschehen. Was normalerweise verboten und verwerflich ist, geschieht demnächst im Landkreis möglicherweise im Auftrag der Zentralen Leitstelle und dient der besseren Ersteinschätzung der Gefahrenlage. „EmergencyEye“ heißt die neue Technik, die laut einer Pressemitteilung zunächst testweise zum Einsatz kommt. Bei einem Notruf kann die Leitstelle damit nach Zustimmung des Anrufers auf Funktionen des Smartphones zugreifen und bekommt so mehr Informationen zum Unglücksereignis.

Landrätin Anita Schneider (SPD), die im Landkreis auch den Bereich Rettungswesen und Leitstelle verantwortet, erklärt: „Wir haben uns für den Einsatz moderner, digitaler Mittel entschieden, weil so die Hilfe für Unfallopfer und Menschen in Gefahr optimiert werden kann.“ Kreisbrandinspektor und Fachdienstleiter der Gefahrenabwehr, Mario Binsch, erklärt: „Einmalig fallen 8000 Euro für die Einrichtung der Schnittstelle zum Einsatzleitrechner an, danach kostet die Software jeden einzelnen Bürger nicht mal fünf Cent im Jahr.“ Erreicht ein Notruf die Leitstelle, versendet der Disponent mit „EmergencyEye“ einen SMS-Link an den Anrufer. Über die Aktivierung des Links erlaubt dieser Zugriff auf sein Smartphone. Nach Zustimmung zur Standortbestimmung wird der genaue Unfallort zur Leitstelle übertragen. Auch eine Videoverbindung kann hergestellt werden. Dazu wird der Anrufer um eine weitere Zustimmung angefragt. Der Datenschutz wird zu jeder Zeit eingehalten, versichern die Verantwortlichen.