11. Keramikmarkt auf Hofgut Appenborn lockt viele Besucher
Unter dem Motto "... und die Scheibe dreht sich weiter" zeigten 33 Werkstätten aus Deutschland und den Niederlanden beim 11. Keramikmarkt auf Hofgut Appenborn ihre neuen Arbeiten.
Von hgs
Viele Besucher kamen zum Keramikmarkt nach Appenborn. Foto: Schütte
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RABENAU - Nach der Corona-bedingten Absage 2020 konnte der 11. Keramikmarkt "durchgebrannt.com" am vergangenen Sonntag auf dem Hofgut Appenborn in Rabenau durchgeführt werden. Dazu eingeladen hatten die Keramiker und Organisatoren Karl-Heinz Till, Karin Schweikhard und Michael Limbeck. Für Kaffee und Kuchen sorgte die Dorfgemeinschaft Odenhausen, die Einnahmen wurden hierbei für die Flutopfer gespendet. Für die Getränke sorgte der Frauenchor Rüddingshausen und für leckere Würstchen der Verkehrsverein Londorf. Unterstützt wurden die Organisatoren von der Power-Garage Odenhausen auf den angebotenen Parkplätzen und weitere Unterstützung erfuhr Mentor Till unter anderem von Norbert Reinhardt sowie Paul Speek. Mit einer Impfaktion war auch das DRK anwesend.
Unter dem diesjährigen Motto "... und die Scheibe dreht sich weiter" zeigten 33 Werkstätten aus der Region und ganz Deutschland sowie auch aus den Niederlanden ihre neuen Arbeiten auf dem zwischen Weitershain und Kesselbach idyllisch gelegenen Hofgut Appenborn. Mit ihrem Motto der 11. Auflage wollten die Veranstalter ein optimistisches Zeichen setzen: Es geht weiter! Während des vergangenen Jahres und auch noch in diesem Jahr wurden zahlreiche Keramikmärkte Pandemie-bedingt abgesagt. Aber es sind gerade die Keramikmärkte, auf denen die Töpferinnen und Töpfer ihre Gefäße und Objekte verkaufen. Deshalb freute man sich jetzt, unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln, diese Veranstaltung durchführen zu können. Vor allem konnte man damit auch den Besuchern die Möglichkeit geben, wieder einmal in aller Ruhe über den Markt zu bummeln und sein Lieblingsstück auszusuchen.
Die von Schweikhard, Limbeck und Till, der selbst mit einem Stand vertreten war, eingeladenen Werkstätten boten an diesem Tag allen Besuchern interessante und fundierte Einblicke in ihr keramisches Schaffen und machten mit ihren Arbeiten aufmerksam auf die große Vielfalt eines uralten Berufsstandes.
Im Gespräch mit einigen Standinhabern wie Sebastian Scheid (Düdelsheim), Susanne Altzweig und Martin Goerg (beide Höhr-Grenzhausen) wurde deutlich, wie gut es diesem Gewerbe tat, wieder seine Produkte in der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Gerade in Höhr-Grenzhausen haben sich seit 1992 viele Handwerker in der ehemaligen Manufaktur "Merkelbach" zusammengefunden, um ihre Produkte im Kannenbäckerland (Rheinland-Pfalz) herzustellen, in dem die größten Tonvorkommen Europas gefunden und seit dem späten 16. Jahrhundert das grau-blaue Westerwälder Steinzeug hergestellt wurde.
Auch wenn sich die Fertigungstechniken von Trinkgefäßen, Tellern, Vorratsbehältern und Skulpturen mit der Zeit geändert und weiterentwickelt haben, so gehen doch auch die modernen Werkstätten bei der Herstellung von Keramik kaum anders vor als die Töpfer in prähistorischer Zeit. Der Prozess der Formgebung beginnt immer mit einem Klumpen rohen Tons, der zu einem Gefäß oder einer Skulptur geformt wird. In einem weiteren Schritt erfolgt die Bemalung oder Reliefierung des Tonkörpers, bevor dann im Keramikofen der abschließende Brand stattfindet. Wie hoch das Niveau heutzutage gefertigter Keramik sein kann, darüber konnten sich die zahlreichen Besucher einen Überblick über die individuellen Arbeiten in Stilen und Techniken verschaffen.