Elftes Pohlheimer Wiesnfest mit Riesenknall gestartet
Fazit nach dem ersten Wochenende: Das Oktoberfest in München muss sich warm anziehen, denn mit dem Pohlheimer Wiesnfest hat es eine ernst zu nehmende Konkurrenz bekommen.
Von Ines Jachmann
Mit dem traditionellen Einzug der "Blechblos'n" zieht Oktoberfeststimmung ins Zelt und die erste FFH-Wiesnhitnacht startet. Foto: Wißner
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POHLHEIM - Zum perfekten Fassbier-Anzapfen braucht es genau zwei Schläge. Pohlheims Bürgermeister Udo Schöffmann weiß das. Denn schon nach zwei Schlägen mit dem Holzhammer saß der Hahn und der goldene Gerstensaft floss in Strömen. "O-zapft is!" - Damit war am Freitagabend das elfte Licher Wiesnfest offiziell eröffnet. Über 4000 Besucher begrüßten im Anschluss den Einmarsch der bayrischen Band "Blechblos'n", die sich mit Trommeln und Blasinstrumenten ihren Weg durch die Massen Richtung Bühne bahnten. Und die sieben Musiker zeigten auch gleich, wie man ein gut gefülltes Festzelt richtig anheizt. Mit vollem Körpereinsatz, aktuellen Hits und Party-Klassikern sorgten sie für beste Stimmung. Schon nach wenigen Minuten stand alles auf den Bänken. Kurzzeitig verwandelte sich das Festzelt in ein Hofbräuhaus. Die Menge tobte zum "Skandal im Sperrbezirk". Nicht ganz königlich kam der Auftritt von Schlager-Ikone Jürgen Drews an. Was möglicherweise am Playback lag. Beim Oldie "Ein Bett im Kornfeld", was fast ohne Wiedergabe der Tontechnik auskam, sang dann doch der ganze Saal mit. Dennoch gelang es dem "König von Mallorca" nicht gänzlich, das Partyvolk mit auf seine Insel zu nehmen. Beim anschließenden Bad in der Menge jedoch feierten ihn seine Fans. Gegen Mitternacht wurde es noch einmal richtig heiß. Gekleidet in kurzer Lederhose, schwarzen Overkneestiefeln und einem ärmellosen Top betrat Anna-Maria Zimmermann die Bühne. Mit "Oh ist Pohlheim schön" hatte sie die Gäste im Saal auch gleich auf ihrer Seite und sorgte noch einmal für eine losgelöste Stimmung. Nach ihrem Auftritt zeigte sich die Sängerin geflasht von der "Wahnsinnsatmosphäre" im Saal. Alles in allem war der erste Abend ein gelungener Auftakt. Absoluter Ausnahmezustand herrschte bei der zweiten FFH-Wiesnhitnacht. Was vielleicht auch mit daran lag, dass das Publikum wesentlich jünger war, als noch am Abend zuvor. Den Anfang im ausverkauften Festzelt machten die Draufgänger. Bei "Cordula Grün" gab es kein Halten mehr. Mit ihrem musikalischen Aufruf "I've been looking for Freibier" brachten sie den Saal fast zum überlaufen. Dass die Wiesn auch rockig sein kann, bewies "Antonia aus Tirol". Im feschen Dirndl kam sie daher und verbreitete im Handumdrehen gute Laune. Zudem holte sich die Sängerin Verstärkung aus dem Publikum. Eben noch in der Zuschauermenge, dann plötzlich auf der Bühne, begleiteten Almudena Miranda Chaparro und Wladislav Enus die österreichische Musikerin an der Luftgitarre und beeindruckten dabei mit einer hervorragenden Performance. Den krönenden Abschluss bildete Peter Wackel. Mit "Scheiß drauf! Wiesn ist nur einmal im Jahr" zündete der Party-Künstler aus Mallorca gegen Mitternacht ein wahres Feuerwerk und brachte das Zelt fast zum Überkochen. Das Fazit nach dem ersten Wochenende: Das Oktoberfest in München muss sich warm anziehen, denn mit dem Pohlheimer Wiesnfest hat es eine ernst zu nehmende Konkurrenz bekommen.