KREIS GIESSEN - (ee). 25 Jahre Verein Deutscher Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) wurden beim traditionellen Unternehmerabend in unmittelbarer Nachbarschaft der ersten Geschäftsstelle im Hardtberggarten der Licher Privatbrauerei gefeiert. Von dort hatten die 150 Teilnehmer nach der Brauereiführung einen herrlichen Blick zur ersten VUP-Geschäftsstelle, die sich von 1994 bis 1998 in der Bahnhofstraße 10 befand. Vor 21 Jahren zog man ins Gießener Europaviertel um.
Nicht die Gegenwart und Zukunft, sondern die Historie stellte die Präsidentin des Verbandes, Jutta Fink, in den Mittelpunkt. Ursprünglich gegründet von sieben Unternehmen aus dem Bereich der Umweltanalytik habe sich der VUP bis zur Mitte der 2000er Jahre als die Interessenvertretung der Branche in Deutschland etabliert. „Inzwischen werden wir auf allen Ebenen der Politik und Verwaltung, sowie bei Wirtschafts- und Verbraucherverbänden gehört; unsere Fachkompetenz ist bei der Entscheidungsfindung gefragt“, so Fink
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann Otto Solms als Schirmherr gratulierte mit einer Videobotschaft. „Ausgehend von Lich hat sich der Verband heute in Berlin etabliert.“ Dieser stehe für wesentliche liberale Werte: für qualitätsgerechte Leistungen, für Bürokratieabbau, für Verantwortungsbewusstsein und letztlich für eine Stärkung der Wirtschaftskraft mittelständischer Unternehmen in einem fairen Wettbewerb.
Dr. Jürgen Böhm aus Hungen, seinerzeit Geschäftsführender Gesellschafter des im Gewerbegebiet Lückebachtal in Linden ansässigen Unternehmen Bio-Data GmbH, hatte die Idee eines Zusammenschlusses von sieben Laboren, sodass im August 1993 im Biergarten der „Käsekiste“ am Schwanenteich in Gießen ein „Laborstammtisch“ stattfand. Im Dezember folgte in Marburger die offizielle VUP-Gründungsversammlung. Federführend für die erste Satzung war der damalige Biodata-Laborleiter Dr. Harald Platen, der ebenso wie auch Klaus Prade, Geschäftsführer von UEG – Institut für Umweltanalytik und Geotechnik GmbH in Wetzlar, zu den Gründungsvätern gehörte. Als drittes heimisches Unternehmen gehörte noch das Labor für Umwelt- und Rohstoffanalytik Gießen zu den Gründungsmitgliedern. Und von Beginn an als Geschäftsführer mit dabei ist Sven Deeg, dem Fink Dank und Anerkennung aussprach.
Wie Platen berichtete, war es „die Konkurrenz durch die Hochschulen, die den Grund für die Gründung lieferte, weil viele Lehrstühle mit Analyseeinrichtungen ausgestattet waren, die den Laborunternehmen die Preise kaputtgemacht haben“. Laut Prade waren es „vier griesgrämige Männer, die sich zusammenfanden, um sich als Geburtshelfer zu versuchen. Wir hätten uns nie vorgestellt, dass aus dieser Gruppe so etwas entsteht, was wir heute hier haben. Die Initialzündung kam durch Sven Deeg. Der VUP ,sein’ Kind. Ich bin glücklich, dass aus dieser griesgrämigen Männerrunde etwas geworden ist“.
Fast 700 Mitglieder
Heute zählt der Verein fast 700 Mitglieder. Dem Unternehmerverband ist der weitaus überwiegende Teil der privatwirtschaftlichen Prüf- und Kalibrier(Eich-)laboratorien angeschlossen, die in Deutschland chemische, physikalische und/oder biologische sowie auch medizinische Messungen anbieten. „Mit ihren Dienstleistungen gilt unsere Branche als eine wesentliche Grundlage der Qualitätsüberwachung der Industrie, aber auch als Grundlage der Entscheidungen unserer Überwachungsbehörden, beispielsweise im Umwelt- und Verbraucherschutz. Die Branche erwirtschaftet jährlich rund 3,5 Milliarden Euro mit fast 35.000 Beschäftigten“, so Deeg.