Die Bürgerinitiative "Nachhaltig im Lumdatal" hat sich entschlossen, zum zweiten Mal einen rein virtuellen Markt für die Region zu veranstalten. Dieser wird am 27. März online gehen.
Von red
"Verrückte Hühner" und Keramik für den täglichen Gebrauch bietet Julia Bornbaum aus Treis an. Foto: Bornbaum
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LOLLAR/STAUFENBERG/ALLENDORF/RABENAU - Die Verlängerung des Lockdowns ist beschlossene Sache; der Einzelhandel muss wieder weitgehend schließen. Dies trifft vor allem die kleinen lokalen Geschäfte hart. Oster- oder Frühlingsmärkte werden nicht stattfinden können, was für die Besucher traurig, für die auf Umsätze angewiesenen Beschicker ein wiederholter Genickschlag ist.
Die Bürgerinitiative "Nachhaltig im Lumdatal" hat sich daher dazu entschlossen, zum zweiten Mal einen rein virtuellen Markt für die Region zu veranstalten. Dieser wird am 27. März unter www.fruehling-im-lumdatal.de online gehen. Bis Ende Mai wird man dort durch das Angebot rund 24 regionaler Aussteller stöbern können.
"Nach der überwältigend positiven Resonanz auf unseren Online-Weihnachtsmarkt möchten wir den Menschen im Lumdatal in dieser für alle schweren Zeit einfach wieder ein kleines bisschen Freude bereiten", erklärt Sandra Ferber, die die Internetseite des Oster- und Frühlingsmarkts als Mitbegründerin der Bürgerinitiative ehrenamtlich gestaltet. "Ebenso möchten wir allen die Möglichkeit geben, den Kunsthandwerkern und Kleinunternehmern hier vor Ort ihre Solidarität und Unterstützung zu zeigen. Schon seit über einem Jahr bricht diesen jetzt der Umsatz zu großen Teilen oder sogar ganz weg. Da ist jeder kleine Kauf eine riesige Hilfe - nicht nur finanziell, sondern einfach auch moralisch."
Nachhaltigkeit im Konsumverzicht zu sehen, sei zu kurz gedacht, findet Ferber. Im Sinne einer ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit sei es sinnvoll, sehr wohl aber gezielt und gut überlegt zu konsumieren. "Wer eine Gesellschaft will, in der Handwerk und Kunsthandwerk einen Platz hat, in der es noch kleine Läden in den Dörfern gibt und sowohl Künstler als auch selbstständige Dienstleister von ihrer Arbeit leben können, der kann dies fördern, indem er von genau diesen Menschen kauft", erläutert Ferber weiter. Auf dem virtuellen Oster- und Frühlingsmarkt sei Gelegenheit dazu. "Nicht zu konsumieren ist, wie nicht wählen zu gehen: Man kann so möglicherweise eine Unzufriedenheit mit Bestehendem zum Ausdruck bringen, aber man verändert nichts."
Mit vielen Ausstellern des Online-Weihnachtsmarktes wird es ein Wiedersehen geben. Diese stellen ein frisches, frühlingshaftes Angebot vor. Auch einige neu hinzugekommene Marktbeschicker wird es zu entdecken geben. Da andererseits diejenigen Anbieter mit reinem Weihnachts-Sortiment nicht mehr mit von der Partie sind, wird der Frühlingsmarkt insgesamt kleiner ausfallen. "Aber umso feiner", meint Ferber. Weit überwiegend werde Kunsthandwerk dargeboten, etwa handgemachte Keramik, Genähtes, Gehäkeltes, auch Gemälde, "Gartenkunst", Schmuck und Holzarbeiten. Ergänzt werde dieses Angebot unter anderem um regionale Leckereien, Naturkosmetik oder auch originales Blechspielzeug aus den 1950er Jahren. "Natürlich wird man auf dem Markt auch nachhaltige und individuelle Geschenke oder Dekorationen für das bevorstehende Osterfest finden", erzählt Ferber. Zum Beispiel handgefertigte Ostergrußkarten, Türkränze oder "verrückte Hühner" und "Hasenvasen" aus Keramik könne man erstehen.
Die Marktbeschicker stammen überwiegend aus Lollar, Staufenberg, Allendorf und Rabenau. Einzelne Aussteller sind auch aus Gießen und Wettenberg dabei. Alle Käufe können bei den Anbietern vor Ort abgeholt werden, unter den nötigen Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen. Bei den meisten Artikeln wird außerdem auch ein Versand möglich sein.