Borkenkäfer machen Fällungen notwendig

Der Langgönser Wald ist stark geschädigt, großflächige Fällungen sind daher notwendig. Foto: Imme Rieger

(ikr). „Das enorme Auftreten des Borkenkäfers, verstärkt hervorgerufen durch den Wassermangel in den vergangenen Jahren und die dadurch fehlenden Abwehrkräfte der Fichten,...

Anzeige

LANGGÖNS. „Das enorme Auftreten des Borkenkäfers, verstärkt hervorgerufen durch den Wassermangel in den vergangenen Jahren und die dadurch fehlenden Abwehrkräfte der Fichten, hat dazu geführt, dass die Fichten in den Langgönser Wäldern großflächig absterben.“ Diesen ernüchternden Sachverhalt stellt der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch fest. Die einzige Maßnahme, um die weitere Verbreitung des Borkenkäfers zu verhindern, sei die schnellstmögliche Fällung der betroffenen Bäume und der Abtransport aus den befallenen Waldbereichen. Immerhin 40 Hektar, das Äquivalent von 54 Fußballfeldern, an Bäumen muss weichen.

„Die jetzt notwendig werdenden Maßnahmen können nicht mehr im Rahmen des normalen Holzeinschlags getätigt werden, sondern erfordern kurzfristig einen verstärkten, großflächigen Einsatz von Holzvollerntemaschinen, den sogenannten Harvestern, verbunden mit der Organisation des Abtransports der gefällten Bäume“, erläutert der Rathauschef. Dies werde durch die Beteiligung der Gemeinde Langgöns an einem großen Rahmenvertrag mit der Holzvermarktungsgesellschaft und einem Lohnunternehmen sichergestellt. Durch diesen Vertrag werde gleichzeitig die Vermarktung des gesamten anfallenden Holzes geregelt sowie die Vereinbarung, dass die gerodeten Flächen der Gemeinde geräumt übergeben werden. Dadurch könne kurzfristig wieder mit Neuanpflanzungen auf diesen freien Flächen begonnen werden. Alternativ könnten sich, soweit möglich, die Flächen im Rahmen der Naturverjüngung aber auch wieder selbst begrünen.

Insgesamt wird ein Einschlag von 20 000 Festmeter Fichte, über alle Ortsteile verteilt, erfolgen.

Der größte Teil der Holzmengen soll bis Ende September eingeschlagen werden, damit eine eventuell eintretende Nässeperiode nicht die Arbeiten behindert. Spätestens Ende April 2021 sollen die Arbeiten beendet sein.

Anzeige

„Es ist mit Sicherheit allen, die an dieser Entscheidung mitgewirkt haben, nicht leicht gefallen, einen solch großen Eingriff in unseren Wäldern zu veranlassen, doch wird derzeit keine andere Möglichkeit gesehen, um die Wälder wieder auf den Weg einer Erholung und Wiederaufforstung zu bringen sowie wenigstens einen Teil der Nadelholzbestände in Langgöns zu retten“, betonte Reusch. Er bittet ausdrücklich um Verständnis für die Eingriffe und möchte sich bereits jetzt bei der Bevölkerung für die große Beteiligung an der Aufforstungsaktion „Bäume für den Klimaschutz“ bedanken, mit der jeder Einwohner dazu beitragen kann, dass der heimische Langgönser Wald erhalten bleibt.