612 000 Euro Defizit in Laubach

612 000 Euro fehlen im 22-Millionen-Etat der Stadt Laubach. Sie sind aber gedeckt.

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LAUBACH. Nein, er sang nicht, aber es gab auch kein Rednerpult im Rathaussaal und letztendlich spielte Peter Klug am Dienstag auf der Wirtschaftsklaviatur. Der scheidende Laubacher Bürgermeister trat zur Vorstellung seines letzten Haushaltsentwurfs ans Klavier. Im Juni wird Matthias Meyer das Amt übernehmen, der als Zuschauer im Saal saß. Erstmals war der Notausschuss um Joachim Michael Kühn (FW) zusammengekommen. Zu seinem Stellvertreter wurde Hartmut Roeschen (SPD) bestimmt, der normalerweise den Finanzausschuss leitet.

An Aufwendungen hat die Stadt in diesem Jahr 21,83 Millionen Euro, allerdings kommen nur 21,22 Millionen Euro an Erträgen bis zum 31. Dezember herein. Das ist die bisherige Planung. Es entsteht damit ein Defizit von rund 612 000 Euro, das aber durch Rücklagen gedeckt sei, betonte Klug. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Laubacher lag bei 1259 Euro (Stand 2020). Es waren zu Hochzeiten 1883 Euro, ist dem Etat zu entnehmen. Der Höchstschuldenstand von rund 18 Millionen Euro wurde seit 2014 um rund 6,2 Millionen Euro abgebaut, lässt sich aus einem Diagramm ablesen.

Für Investitionen sollen in diesem Jahr rund 8,24 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Größer Posten ist die Sanierung des Freibades samt Attraktivitätssteigerung für 2,29 Millionen Euro. Für das im Bau befindliche Feuerwehrgerätehaus in Laubach wurden 1,5 Millionen im Etat bereitgestellt. In den Radwegebau von Laubach nach Freienseen werden 700 000 Euro gesteckt. 600 000 Euro kostet die Gestaltung des Dorfplatzes Lauter. 450 000 Euro sind für die Marktplatzumgestaltung und -barrierefreiheit in der Kernstadt vorgesehen. Die Erneuerung der Wasser- und Abwasserleitungen sowie der Gehwege im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt Gonterskirchen lässt sich die Stadt rund eine Million Euro kosten. Die Telekom bekommt 250 000 Euro für einen Funkmast in Altenhain. 200 000 Euro sind für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Laubach vorgesehen, aber die Umsetzung kann nur im Zuge einer Straßenbaumaßnahme des Landes erfolgen, die noch nicht in Sicht ist. Für Spielgeräte wurden ebenfalls 200 000 Euro im Etat vorgesehen. Die gleiche Summe ist für die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen vorgesehen. 140 000 Euro werden in die Sanierung von Nebenräumen des Rathauses gesteckt.

An Gewerbesteuereinnahmen waren 2019 2,8 Millionen Euro eingeplant, aber nur 2,35 Millionen Euro letztlich geflossen. Für dieses Jahr sind nur 1,27 Millionen Euro eingeplant. Die Personalkosten sollen 3,27 Millionen Euro betragen. 47,5 Stellen sind geplant, von denen Mitte 2020 etwa mehr als 39 besetzt waren. Grund- und Gewerbesteuererhöhungen sind nicht geplant.