Der Kreisel zwischen Laubach und Wetterfeld stellt vor allem ältere Fußgänger vor eine gefährliche Herausforderung.
LAUBACH/WETTERFELD. Der Kreisel zwischen Laubach und Wetterfeld an der Landstraße 3481 stellt für Fußgänger, die etwa aus der Seniorenresidenz "Am Weinberg" kommen und zum Einkaufen ins Gewerbegebiet Laubach wollen, eine riesige Herausforderung dar. Besonders für ältere Menschen ist die Stelle, an der vor allem vormittags und am Nachmittag ein Auto nach dem anderen heran rauscht, eine echte Hürde. Wer hier gehbehindert oder bewegungsbeeinträchtigt ist, für den kann der Ausflug zum Bäcker durchaus zu einem lebensgefährlichen Unterfangen werden.
Eine andere Möglichkeit, die Straße zu überqueren, gibt es in diesem Abschnitt nicht. Der Bürgersteig hört nämlich einfach auf.
Im Oktober 2017 berichtete der Gießener Anzeiger schon einmal, seither ist jedoch nichts passiert.
Damals verwies der Bürgermeister darauf, dass für die Verkehrssicherheit an dieser Stelle HessenMobil zuständig sei. Zum fehlenden Gehweg auf der gegenüberliegenden Seite des Gewerbegebiets sagte Peter Klug (FW) damals, dass der Endausbau noch nicht fertig sei. Aber maximal in zwei Jahren solle der Endausbau "geregelt sein".
Hessen Mobil erklärte damals auf Nachfrage: "Die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs ist nur innerorts erlaubt. Außerorts ist dies ausdrücklich verboten, sodass hier kein Handlungsspielraum für den Bereich des Kreisels besteht. Grundsätzlich ist die Querung am Kreisverkehr Laubach sicher. Unfälle mit Fußgängern sind uns nicht bekannt."
Doch bis heute ist nichts passiert, was die Gefahr mindert.
"Ich höre immer nur, wir sind nicht zuständig'", sagt Wolfgang Moltkau, der sich schon seit einigen Jahren um das Anliegen der älteren Menschen kümmert. Der gebürtige Rheinländer lebte viele Jahre in Gonterskirchen und betreut noch immer zwei Walkinggruppen der Diakonie in Laubach. Deshalb ist ihm der Kreisverkehr bestens bekannt.
Auch Familien mit Kindern
"Muss denn erst etwas passieren?", fragt er. Auch für Familien mit Kindern, die aus dem angrenzenden Neubaugebiet kämen, sei der Kreisel eine schlimme Hürde. "Da sagt man immer, die Senioren sollen ein selbstbestimmtes Leben führen können, aber an diesem neuralgischen Punkt hat man ja selbst als erwachsener Mensch Angst, die Straße zu überqueren. Wie soll man das noch mit einem Rollator oder einem Kinderwagen bewerkstelligen?"
In der Zwischenzeit hat Wolfgang Moltkau schon mehrfach anlässlich der Frageviertelstunde sein Anliegen vor der Stadtverordnetenversammlung vorgetragen und auch den Ortsbeirat von Wetterfeld eingeschaltet. Ohne Erfolg.
Bei Matthias Meyer stieß Molkau jetzt auf offene Ohren. Zu einem Ortstermin und Gesprächen mit Anwohnern und Senioren, die die Straße überqueren wollten, kam der designierte Laubacher Bürgermeister und nahm die Gefahrenlage am Kreisel in Augenschein.
"Hier herrscht Redebedarf", stellte Meyer fest. Natürlich müsse man mit HessenMobil sprechen, da es sich um eine Landesstraße außerhalb einer geschlossenen Ortschaft handelt. Dennoch wolle er sich der Sache annehmen. Er hoffe, dass eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden könne.