Die Licher Firma Merz hat eine Verpackungsmaschine für Schlauchbeutel mit Analyseflüssigkeiten gebaut, die wichtiger Bestandteil eines Corona-Schnelltests sind.
LICH. Dass die Licher Firma Merz-Verpackungsmaschinen jüngst eine Maschine an die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung ausgeliefert hat, einem Forschungs- und Entwicklungsdienstleister, ist an sich nichts Besonderes. Doch die jetzt gefertigte Maschine werde zur Herstellung eines wichtigen Bestandteils für einen Corona-Schnelltest benötigt, heißt es in einer Pressemitteilung. Merz arbeitet seit vielen Jahren für und mit der Gesellschaft, die ihren Kunden als gemeinnütziger Verein innovative Lösungen mit Mikrosystemtechnik anbietet.
Das Forschungsinstitut in Freiburg besitzt schon eine von Merz gefertigte Maschine, dank derer sie Schnelltests, beispielsweise für Ebola in Westafrika im Namen der Weltgesundheitsorganisation, gefertigt hat. Die jetzt ausgelieferte Merz-Maschine stellt Schlauchbeutel her, die sich unter Druck öffnen. In ihnen befinden sich Analyseflüssigkeiten, die für diagnostische Schnelltests elementar sind.
Um einen zügigen Markteintritt des Corona-Schnelltests zu ermöglichen, wurde die Realisierung der Maschine in Rekordzeit umgesetzt, und das trotz der hohen Auslastung bei der Verpackungsmaschinenfirma. Mögliche Anwendungsgebiete des Vor-Ort-Testsystems sollen überall dort sein, wo ein schnelles Ergebnis vorliegen soll, beispielsweise für Besucher in Seniorenheimen.
Die Geschäftsleitung ist stolz und dankt vor allem den Mitarbeitern und den Zulieferern, denn nur durch deren Engagement und Bereitschaft habe sich das Projekt in dieser kurzen Zeit realisieren lassen. Dank dieses Projekts sehe man deutlich, dass Forschung und Entwicklung nicht nur an Universitäten stattfinden, sondern auch bei den heimischen Unternehmen vor Ort, betonte Holger Merz, Geschäftsführer der Merz Verpackungsmaschinen GmbH. Daher seien auch seine Mitarbeiter und Zulieferer systemrelevant. Ein nicht unwesentlicher Anteil des jährlichen Budgets fließe in diese Sparte, berichtete der Unternehmer, der die seit mehr als 45 Jahren bestehende Firma mit ihren rund 80 Mitarbeitern in der zweiten Generation führt. Die Sparte Sondermaschinenbau nehme schon immer einen großen Anteil ein.