Mit einer Doppelspitze, Jana Nathalie Burg und Dennis Pucher, geht die Licher FDP bei der Kommunalwahl ins Rennen. Peter Blasini steht auf Platz 5.
LICH. Mit einer Doppelspitze, bestehend aus der Parteivorsitzenden Jana Nathalie Burg und dem Fraktionsvorsitzenden Dennis Pucher, geht die Licher FDP bei der Kommunalwahl ins Rennen. Interessant ist aber auch der Kandidat auf Platz 5 der 31 Namen umfassenden Liste für das Stadtparlament: Peter Blasini, der Leiter der Dietrich-Bonhoeffer-Schule.
Dieser war bekanntlich im September 2019 als unabhängiger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl angetreten und erreichte in der ersten Runde 28,5 Prozent. Bei der Vorstellung seiner Kandidatur hatte der 60-Jährige von seinem "sozialdemokratisch geprägten Elternhaus" berichtet. Insofern überrascht seine Kandidatur bei der FDP. Doch Blasini ist nach der Bürgermeisterwahl Mitglied der FDP geworden, auch, um sich für die Unterstützung im Wahlkampf zu bedanken, wie er im Gespräch mit dieser Zeitung berichtete.
"Nach der Bürgermeisterwahl wollte ich eigentlich nichts mehr mit Politik zu tun haben", berichtete der Schulleiter, um hinterherzuschieben, dass dies nichts mit seinem Ergebnis, sondern mit den Zerwürfnissen rund um das Logistikzentrum auf der "Langsdorfer Höhe" zu tun habe. Blasini hatte sich zunächst nicht positioniert, dann für eine Bürgerbefragung plädiert. Vor einigen Wochen habe ihn Dennis Pucher wegen der Kandidatur fürs Stadtparlament angesprochen und er habe zunächst abgelehnt. "Dann habe ich mich überzeugen lassen, da es ja dazu passt, was auch für die Bürgermeisterwahl galt: Meine Familie und ich haben in den vergangenen Jahrzehnten viel Gutes in und von dieser Stadt empfangen. Deshalb will ich etwas zurückgeben", erklärte er.
"Wir wollen mitregieren"
Bei der FDP hat man derweil klare Ziele: "Wir wollen ab März mitregieren. Wir haben lange genug zugeschaut, wie Entscheidungen für Lich getroffen worden sind, die wir nicht befürwortet haben. Das muss sich ändern", erklärte Jana Nathalie Burg in einer Pressemitteilung. Zunächst sei im Sommer in einem gemeinschaftlichen Prozess ein umfangreiches Kommunalwahlprogramm erarbeitet worden. Dieses habe seinen Feinschliff bei einer Klausurtagung erhalten. Es gibt sechs inhaltliche Schwerpunkte: die Wiederbelebung der Innenstadt, die Digitalisierung in der Kommune, die Qualitätssicherung der Kindergärten, die Stärkung des Ehrenamts, die stärkere Partizipation der Stadtteile und die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge.
Auf Listenplatz drei kandidiert der stellvertretende Parteivorsitzende Florian Uhl, gefolgt von Susanne Pucher, Peter Blasini und Marc Kowal. Auf den weiteren Plätzen (bis 20) folgen: Lilly Solms, Uwe Mönke, Professor Klaus Doll, Joscha Violka, Christhard Beringer, Evelyn Goubeaud, Andreas Lewandowski, Dr. Claus Müller, Hans-Jürgen Schäfer, Dr. Sven Mehlhorn, Anita Burg, Holger Merz, Stefanie Uhl und Heidenreich von Einem.
Das FDP-Team sei deutlich jünger und weiblicher als in allen vorangegangenen Kommunalwahlkämpfen. Das werde auch durch die Kandidaturen der 27-jährigen Lilly Solms auf Listenplatz 7 und des 25-jährigen Joscha Violka auf dem zehnten Platz unterstrichen, betonte Burg. Pucher ergänzte: "Für uns war es wichtig, dass wir eine Liste mit Kandidaten aufstellen, bei der die Mischung stimmt. Lange kommunalpolitische Kompetenz und Erfahrung soll auf junges und frisches Denken treffen."
Auch in den Stadtteilen sei die Partei im Vergleich zu den vorangegangenen Kommunalwahlen deutlich gewachsen. Uwe Mönke (Birklar), Jana Nathalie Burg (Muschenheim) und Marc Kowal (Nieder-Bessingen) kandidieren für die jeweiligen Ortsbeiräte.