Vivienne Banach ist Gemeinwesenarbeit-Koordinatorin der Zaug gGmbH in Pohlheim und Linden. Die Aufgabe der Gemeinwesenarbeit ist es in erster Linie, die Bedarfe vor Ort zu...
POHLHEIM/LINDEN. Sowohl wohnlich als auch beruflich eine kleine Reise durch Hessen gemacht hat Vivienne Banach, bevor sie im Dezember 2020 als Koordinatorin für Gemeinwesenarbeit (GWA) in Linden und Pohlheim ihre neue Tätigkeit aufnahm.
Unter dem Motto "Gemeinwesenarbeit im Landkreis Gießen - Gemeinsam gute Nachbarschaften in Pohlheim und Linden gestalten" bietet die Koordinierungsstelle für Gemeinwesenarbeit der Zaug gGmbH Unterstützung, Vermittlung und bedarfsgerechte Beratung zu verschiedenen Themen (beispielsweise Ehrenamt, Jugendarbeit und Migration) für alle Bürger/innen der beiden Städte an. Die Gemeinwesenarbeit wird gefördert aus Mitteln des Landes Hessen und des Landkreises Gießen. Umgesetzt wird die Gemeinwesenarbeit in den Städten und Gemeinden des Landkreises vom "Zentrum Arbeit und Umwelt - Gießener gemeinnützige Berufsbildungsgesellschaft mbH" (ZAUG gGmbH).
Die ursprünglich aus Darmstadt kommende Vivienne Banach zog im Alter von zehn Jahren mit ihren Eltern in den Raum Fulda. Zwischen dem Schulabschluss und dem in der Domstadt beginnenden Studium "Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen" lebte sie zwei Jahre in Frankreich. Bevor sie ihren Lebensmittelpunkt in die Wetterau verlegte, wohnte sie in der Marburg-Gießener Ecke.
Ihre erste berufliche Tätigkeit war von 2015 - 2018 als Sozialbetreuerin in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen, dem als Regionalkoordinatorin für den Bereich Integration in der in Gießen ansässigen Außenstelle die Beschäftigung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erfolgte. Danach war sie Hausleiterin einer Übergangsunterkunft in Frankfurt/Main, in der aufgrund des Wohnungsmangels für eine Zeit lang hauptsächlich Personen untergebracht, die von Wohnungs- und Obdachlosigkeit betroffen waren. Nun wirkt die Zaug-Angestellte seit ein paar Monaten in der Kulturstadt am Limes und in Linden an einem Projekt, das eine Laufzeit bis Mitte 2025 hat. Dort bietet sie auch Sprechstunden an. Es empfiehlt sich, telefonisch unter 0151/74464884 oder per E-Mail: gwa-pohlheim@zaug.de (für Pohlheim) oder gwa-linden@zaug.de (für Linden) einen Termin zu vereinbaren.
Wie Vivienne Banach im Gespräch hervorhob, ist es im Allgemeinen in erster Linie die Aufgabe der Gemeinwesenarbeit, die Bedarfe vor Ort zu ermitteln, was mit den Kontaktaufnahmen zu den Kooperationspartnern vor Ort passiert, das sind beispielsweise die Schulen, Vereine, Kirchen, Migrantenorganisationen, Stadt und Verwaltung, Kinder- und Jugendbüro und die Pflegeeinrichtungen und ebenso andere Institutionen, die ansässig in der Stadt sind. Es geht darum, die gesellschaftliche Teilhabe zu stärken, Menschen dabei zu unterstützen, für ihre Interessen einzutreten, auch um die Hilfe zur Selbsthilfe. In den Sprechstunden bietet sie Unterstützung an zu verschiedenen Themen, das kann beispielsweise bei Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund die Integration in Arbeit und Ausbildung oder Hilfe beim Kontakt zu Schulen und Kindergärten, ferner die Unterstützung im Kontakt mit Behörden, kann aber auch sein bei Anfragen von Ehrenamtlichen und Vereinen - die zum Beispiel Fragen haben nach Fördermöglichkeiten und Unterstützung brauchen, oder auch bei der Bewerbung von Angeboten sowie der Öffentlichkeitsarbeit.
Die Koordination, Vernetzung und Austausch mit den Akteuren vor Ort sind große Schwerpunkte ihrer Arbeit. Wichtig ist auch, den ankommenden Informationsfluss an die entsprechenden Stellen weiterzugeben, oder auch bei Anfragen, die von außen kommen, zu vermitteln. Ein weiterer Schwerpunkt ist in Form von Begegnungsanlässen und Festen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, bei denen beispielsweise Vorurteile abgebaut werden können. Ihre Arbeitsbereiche sind umfangreich und die erwähnten Themen nur einzelne Bereiche.
Die ersten Monate der Koordinatorin in Linden und Pohlheim waren geprägt vom Corona-Lockdown und nicht einfach, denn die Gemeinwesenarbeit lebt besonders von Kontakt zu den Menschen - und der war bisher durch die hohen Inzidenzzahlen sehr eingeschränkt. Mittlerweile haben sich viele Ideen angesammelt, die jetzt auf die Umsetzung warten. Man ist der guten Hoffnung, dass in den Sommermonaten vielleicht das eine oder andere umgesetzt werden kann. Darunter fallen die Themen Sportcoach und Flüchtlinge, Sportfest für Kinder und Jugendliche. Für Pohlheim ist auch eines der Ziele in Zusammenarbeit mit den Vereinen die Demokratiestärkung und die Gewaltprävention. Hier könnten auch Workshops angeboten werden.
Vivienne Banach bittet Ehrenamtliche und auch Vereine, die Ideen für verschiedene Projekte haben, sich mit ihr in Verbindung zu setzen.