Steinbruch-Renaturierung empfohlen

Der ehemalige Steinbruch Nickel am Fuße der Grüninger Warte soll Naturschutzgebiet werden. Foto: Wißner

Das ehemalige Nickel-Firmengelände Richtung Grüningen soll Naturschutzgebiet werden.

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POHLHEIM. Der ehemalige Steinbruch der Firma Nickel soll Naturschutzgebiet werden. Damit beschäftigte sich der Pohlheimer Bauausschuss um Michael Wagner. Bereits seit Jahrzehnten gibt es hierzu Überlegungen, die nun unter Einbeziehung der oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Gießen eine Ausweisung zum Ziel haben. Ulrich Sann (FW) warb bei seinem Vortrag für die Maßnahme. Der sich in der Rekultivierung befindliche Steinbruch Nickel nehme im umgebenden Naturraum, dem nördlichsten Limesbogen, eine ökologisch wertvolle Stellung ein. "Hier befindet sich die einzige in der weiteren Umgebung ganzjährige natürliche Wasserstelle, auf die die artenschutzrechtlich streng geschützte Geburtshelferkröte angewiesen ist. Seit einigen Jahren ist der Steinbruch Lebensraum des Bienenfressers, der 2018 erfolgreich brütete. Dafür nutzt der Bienenfresser die westlich ausgerichtete Lehmsteilwand als Brutplatz und Nahrungsquelle." Dies deute auf die Anwesenheit von Solitärbienen und anderen Insekten hin. Der Rekultivierungsplan aus dem Jahr 1991 sehe Erhaltungsmaßnahmen für die Geburtshelferkröte und den damals festgestellten Kammmolch vor. Fabian Schäfer (FDP) fragte nach Verpflichtungen, die der Stadt entstehen könnten und warf die Frage nach der Pflege auf. "Es ist positiv. Doch welche Nachfolgekosten entstehen, würde ich gerne vorab geklärt wissen". Mit den Stimmen von CDU/FW erfolgte eine mehrheitliche Beschlussempfehlung, das Gebiet ausweisen zu lassen. Der CDU-Antrag, eine Verkehrszählung in Pohlheim durchzuführen, wurde im Bauausschuss einstimmig empfohlen. Sie soll in allen Stadtteilen an festgelegten Orten zeitgleich über einen Zeitraum von einer Woche erfolgen. Dabei werden Radfahrer, Autos, Lkw und Busse getrennt erfasst. Eckart Hafemann (Grüne) intervenierte allerdings, dass eine solche Maßnahme in der aktuellen Pandemiesituation nicht sinnvoll sei.

Allseitiges Einvernehmen gab es zum SPD-Antrag zur Verbesserung der Sicherheit für Fahrradfahrer unter dem Motto "Sicher durch den Pohlheimer Straßenverkehr". Der Magistrat soll Verbesserungsmöglichkeiten im Fortweg/Zur Mühle ab der Einmündung Friedrich-Ebert-Straße/Neue Mitte in Richtung Hausen, zumindest bis zur Einmündung der Straße "Am Erlenhof", prüfen. Ein Radweg sei entlang der Friedrich-Ebert-Straße und der Straße "Neue Mitte" vorhanden. Der von diesen Straßen abzweigende Fortweg führe zum Stützpunkt der Feuerwehr, der Adolf-Reichwein-Schule nebst Sporthalle, der Limesschule und zum Hallenbad. Trotz dieser zahlreichen öffentlichen Einrichtungen finde man im Straßenbereich Fortweg keine gesonderten Maßnahmen, die zu einer besseren Sicherheit für den Fahrradverkehr führen. Die Fortführung solcher Maßnahmen bis zum Ortseingang von Hausen würde zudem ein Lückenschluss des Radwegenetzes für eine direkte Verbindung der Stadteile bedeuten.

Wie Neu-Bürgermeister Andreas Ruck auf Anfrage von Hafemann zum Stand der Erweiterung des Feuerwehrhauses Garbenteich ausführte, ist der Baubeginn für das Gerätehaus am 23. April geplant. Mit einer Fertigstellung werde noch in diesem Jahr gerechnet. Durch den Anbau entstehe auch eine Außenterrasse. Im Zuge der Maßnahme soll der Außenbereich der angrenzenden Lebenshilfe-Kindertagesstätte angepasst werden, sodass eine größere Spielfläche entsteht.