(zy). Die Ortsbegehung der Hattenröder SPD war eher ein konfliktfreier Spaziergang durch das knapp 700 Menschen kleine Dorf. Richtige Brennpunkte gab es keine. Angeführt vom...
HATTENROD. Die Ortsbegehung der Hattenröder SPD war eher ein konfliktfreier Spaziergang durch das knapp 700 Menschen kleine Dorf. Richtige Brennpunkte gab es keine. Angeführt vom relativ neuen Ortsvorsteher Achim Döbler (SPD), der das Amt vom verstorbenen Erwin Roth übernahm, und Parteigenosse Michael Seipp-Wallwaey, seines Zeichens Vorsitzender des Gemeindeparlaments, ging es durch die schmalen Gassen. Die sind ein Mix aus neu gebauten und historischen Wegen. Vor mehr als 1000 Jahren haben sich wohl hier schon Menschen angesiedelt. Hattenrods Probleme der Gegenwart musste die Gruppe aus rund 20 Anwohnern mit der Lupe suchen.
Die Busanbindung sei eigentlich gut, nur am späten Abend gäbe es Probleme den Ort zu verlassen, weil dann seltener einer fährt. Das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) befinde sich in einem gutem Zustand, allerdings sei insgesamt natürlich wegen Corona der soziale Treffpunkt des Dorfes weniger gut besucht. Das Vereinsleben sei ohnehin schon stark betroffen von der Pandemie. Bitter auch für viele im Dorf, dass wegen der Corona-Schutzmaßnahmen der Faschingsumzug ins Wasser fällt. Der Spielplatz, ein Juwel mit schöner Aussicht und der größte seiner Art in der Gemeinde, braucht mittlerweile lediglich einen neuen Anstrich. Wie bei der Renovierung des DGH setzt man hier jedoch auf die freiwillige Hilfe der Gemeinschaft.
Erneut regte hier Achim Döbler die Initiative der Seniorenwerkstatt an. Aber auch wenn andere Anwohner einen Pinsel und Farbeimer bei einem Besuch hier mitbringen und einsetzen würden, sei dieses "Problem" schnell behoben, ergänzte Michael Seipp-Wallwaey. Tatsächlich drehte sich vieles um Probleme kosmetischer Natur. Wenige unansehnliche Häuser, an denen ihre Besitzer rein äußerlich nichts verbessern wollen oder können, einige ungepflegte Vorgärten oder Hofreiten - alles Dinge, auf die der Ortsbeirat keinen Einfluss hat, sondern nur die Besitzer selbst. Auf dem Hattenröder Friedhof, wo der Trend mittlerweile zu sogenannten Baumurnengräbern geht, ärgerte man sich lediglich darüber, dass manche Besucher Grabschmuck mitbringen und aufstellen, obwohl das untersagt ist. Eine andere Meinung war, dass hier auf Eigeninitiative gepflanzte Blumen abgeschnitten werden. "Da fragt man sich, ob bei der Grabpflege völlig das Insektensterben vergessen wird", so eine Teilnehmerin der Ortsbegehung. Letzten Endes könne man es eben nicht allen recht machen, war der Tenor.
Thema war auch immer wieder eine Expansion des Ortes. Ein schwieriges Unterfangen, weil dazu einfach die geeigneten Flächen um den Reiskirchener Ortsteil fehlen. Aber so richtig sei auch das kein Problem, schließlich würde das den beschaulichen Charakter des ruhigen Örtchens verändern. Andererseits sei man sehr zufrieden damit, wie sich das jüngste Neubaugebiet im Süden in das Ortsbild eingefügt hat.