Landratskandidatin Kerstin Gromes trifft Lumdatalbahnverein

Kerstin Gromes (2.v.r.) und Behzad Borhani (4.v.r.) im Gespräch mit Vertretern des Lumdatalbahnvereins. Foto: Schiller
© Schiller

Landratskandidatin Kerstin Gromes und Behzad Borhani, Direktkandidat für die Bundestagswahl, (beide Grüne) erklärten bei einem Treffen mit den Aktiven des...

Anzeige

MAINZLAR. Landratskandidatin Kerstin Gromes und Behzad Borhani, Direktkandidat für die Bundestagswahl, (beide Grüne) trafen sich kürzlich mit Aktiven des Lumdatalbahnvereins am Bahnübergang vor den Didider-Werken in Mainzlar. Die beiden Politiker setzten sich für schnelle Reaktivierung der Lumdatalbahn ein, heißt es in einer Pressemitteilung.

Unzufriedenheit

Die Vorstandsmitglieder des Vereins zeigten sich über das Interesse der beiden Grünen-Politiker erfreut. Allerdings hätten sie auch Unzufriedenheit darüber, dass die Reaktivierung nicht schneller vorangehe, geäußert. "Die ersten Mittel sind durch das Land Hessen in 2024 (eine Million) und in 2025 (22,5 Millionen) in Berlin angemeldet. Das bedeutet für uns, dass es später wird und das Lumdatal in Sachen Klimaschutz hinterherhinkt", erläutert Manfred Lotz, Vorsitzender des Vereins. Anfang 2021 sei die Reaktivierung vom Land Hessen für eine Aufnahme in das Bundesprogramm nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) angemeldet worden, nun stocke allerdings, so die Einschätzung des Vereins, der Prozess, da über die Aufnahme noch nicht offiziell entschieden worden sei.

Gromes und Borhani zeigten sich erstaunt über den aus ihrer Sicht sehr zähen Reaktivierungsprozess. "Ein solches Projekt hat für mich auch eine wichtige Signalwirkung. Die gesamte Region wird aufgewertet und ein sichtbares Zeichen für eine klare Aufwertung des ÖPNV insgesamt wird gesetzt", so Gromes.

Anzeige

Manfred Lotz und die übrigen Vorstandsmitglieder sähen es als problematisch an, dass für die Kommunen im Lumdatal immer noch keine Planungssicherheit bestehe: "Das Gras auf den Gleisen wächst auf jeden Fall schneller als die Politik entscheidet." So sei es zum Beispiel für Hausbesitzer, die renovieren und eine Mietwohnung einrichten wollten oder für Familien, die überlegen, sich im Lumdatal anzusiedeln, wichtig zu wissen, ob und wann es mit der Lumdatalbahn eine schnelle und gute Anbindung an Gießen gibt. "Wir könnten 2023 starten", erklärt er.

Borhani und Gromes stellten klar, dass sie sich für eine möglichst schnelle Reaktivierung der Lumdatalbahn in den politischen Gremien starkmachen wollten.

"Brauchen den Ausbau"

Für Gromes steht fest: "Wir brauchen den Ausbau solcher Regionalbahnen wie der Lumdatalbahn, um im ländlichen Raum gerade für Pendler, aber auch für Schüler und Menschen, die kein Auto besitzen oder bewusst darauf verzichten wollen, eine echte Alternative zu bieten und um Stadt und Land besser zu vernetzen." Sie ist sich sicher: "Wenn die Bahn erst fährt, werden die Menschen sie auch nutzen und damit den Straßenverkehr und die Umwelt entlasten." Besonders die Möglichkeit der Fahrradmitnahme, aber auch mehr Raum für Kinderwagen oder Rollstuhl sowie die Unabhängigkeit vom Verkehrsaufkommen auf der Straße seien aus ihrer Sicht die großen Pluspunkte.