Die Gemeindevertretung hat beschlossen, dass die "Nau Schul" in Launsbach bleibt in Hand der Gemeinde und wird saniert. Der Sperrvermerk im Haushalt von 800 00 Euro wird...
WETTENBERG. Mammutsitzung am Donnerstagabend in der Mehrzweckhalle in Krofdorf-Gleiberg. Knapp dreieinhalb Stunden tagte die Gemeindevertretung bei ihrer ersten Zusammenkunft nach der Sommerpause. Doch das lange Ausharren der Mandatsträger sollte sich am Ende auszahlen. Vor allem den Launsbachern wird nach diesem Beschluss ein Stein vom Herzen fallen, denn ein bereits seit längerer Zeit diskutiertes Thema wurde von den Gemeindevertretern beschlossen: Die "Nau Schul" bleibt in gemeindlicher Hand und wird unter der Verwendung der zurückgestellten Haushaltsgelder und möglichen Bundes- und Landeszuschüsse saniert. Der Sperrvermerk im Haushalt von 800 000 Euro wird aufgehoben.
"Wenn wir nicht langsam anfangen, das Gebäude zu sanieren, dann verfällt es noch mehr", merkte der Launsbacher Andreas Bittendorf von den Freien Wählern an. Vorausgegangen war ein gemeinsamer Antrag der Koalition von SPD und Grünen. Dieser sah die "Ertüchtigung und Umbau der Launsbacher Schule zu einer gemeindlichen Einrichtung Klima- und Begegnungszentrum" vor. "Der Wunsch, die 'Nau Schul' in das soziale und kulturelle Leben Wettenbergs zu integrieren und dadurch den bereits heute attraktiven Dorfkern Launsbachs weiter aufzuwerten, ist gut nachvollziehbar", erläuterte Oliver Wegener (SPD). Der Antrag der Koalition sah zudem vor, ein Klimazentrum ins Gebäude der "Nau Schul" zu installieren, um eine nachhaltige Lösung darzustellen. "Die Errichtung eines Klimazentrums ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung des Ziels, dass Wettenberg bis 2035 klimaneutral ist", fuhr Wegener fort.
In den Augen von Anuschka Gerlach (CDU) sollte nicht beschlossen werden, wie die Nutzung der Räume aussehen könnte. "Dazu hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die nicht einfach so außen vor gelassen werden kann, sondern in den Entscheidungsprozess miteingebunden werden muss."
Denkmalpflege einbinden
Ihre Parteikollegin Andrea Walker plädierte daher, den vorliegenden Antrag in einigen Punkten abzuändern. "Ein Vertreter der Denkmalpflege, der mit dem Vorgang befasst war und Gespräche mit der Gemeinde geführt hat, soll zu Ausschussitzungen eingeladen werden", so ihre Forderung. Den kompletten Antrag zunächst im Umwelt-und Klimaausschuss zu erörtern, wie anfangs von SPD und Grünen vorgesehen, wies Walker ab. Sie schlug vor, dass die Sanierung von nutzungsneutralen Elementen wie beispielsweise dem Dach durch Fördermittel bereits in Gang gesetzt wird, noch bevor eine Nutzungsentscheidung getroffen wird. In die gleiche Kerbe schlug auch Bittendorf. "Wir sollten die Grundsanierung sowie den Ausbau des Untergeschosses beschließen. Weitere ins Spiel gebrachte Nutzungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel ein Klimabüro, kann in den nachfolgenden Ausschusssitzungen besprochen werden."
Nach kurzer Beratung stimmte die Koalition den Änderungs- und Ergänzungswünschen zu. Stellvertretend erklärte Kai Daubertshäuser (SPD), dass auch der Koalition wichtig sei, dass es an der "Nau Schul" losgeht. Auch der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Hans-Peter Steckbauer, war froh, dass man bei der Thematik endlich "ein ganzes Stück vorankommt" und dass schlussendlich eine einvernehmliche Lösung getroffen wurde. Jeweils einstimmig wurde zum einen die Sanierung sowie die Aufhebung des Sperrvermerks im Haushalt beschlossen, und zum anderen, dass die weiteren Nutzungsmöglichkeiten der Räume in dem Ausschuss für Klima, Umwelt und Energie sowie im Ausschuss für Infrastruktur, Gemeindeentwicklung, Bauen, Planen und Verkehr weiter erörtert werden. Ein Vertreter der Denkmalpflege soll zu den Sitzungen eingeladen werden. Zudem sind Bürger aufgerufen, als Gäste bei den Ausschusssitzungen teilzunehmen.