Polizei sucht Tatwaffe nach Gewalttat in Wettenberg

Am Montagmorgen schauten sich Polizeibeamte auf einer Wiese (links neben der Pferdekoppel) unterhalb der Burg Gleiberg, nach dem Messer, der Tatwaffe, um. Foto: Meina
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Nach dem gewaltsamen Tod eines 55-jährigen Wettenbergers suchte die Polizei am Montag nach der Tatwaffe, einem Messer.

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. Krofdorf-Gleiberg (vb/red). Ein 55-jähriger Wettenberger ist in der Nacht zum Sonntag in der Gießener Uniklinik verstorben, nachdem er am Samstagnachmittag unterhalb von Burg Gleiberg mit einem Messer niedergestochen worden war. Zu der Tat kam es nach einer körperlichen Auseinandersetzung wegen einer Drohne. Ein Beschuldigter, ein 69 Jahre alter Mann aus dem Vogelsbergkreis, wurde vorläufig festgenommen, inzwischen aber entlassen, da eine Notwehrsituation nicht auszuschließen ist. Darüber berichteten die Gießener Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die Tat ereignete sich am Samstag gegen 16.15 Uhr. Der Vogelsberger ließ nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei auf einer Wiese unterhalb der Burg Gleiberg eine Drohne steigen. Davon fühlten sich der 55-Jährige und sein 62-jähriger Begleiter - ebenfalls aus Wettenberg - gestört, da wegen des Drohnenfluges Pferde auf einer nahe gelegenen Koppel aufgescheucht werden könnten.

Geschlagen und getreten

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In der Folge soll es zu einer massiven körperlichen Auseinandersetzung mit wechselseitigen Schlägen und Tritten gekommen sein, erläuterte Staatsanwalt Thomas Hauburger, der auch Pressesprecher der Anklagebehörde ist. Der Vogelsberger stach dem 55-Jährigen mit einem Messer einmal in den Oberkörper. Welche Organe dabei verletzt wurden, soll die Obduktion zeigen, die voraussichtlich im Laufe der Woche stattfindet. Schnell herbeigerufene Rettungskräfte brachten den Mann in die Gießener Uniklinik, wo er aber trotz Notoperation in der Nacht zum Sonntag seinen schweren Verletzungen erlag.

Der Beschuldigte gab an, er habe sich lediglich verteidigt. Da Polizei und Staatsanwaltschaft eine Notwehrsituation nicht ausschließen können, wurde der Vogelsberger wieder aus dem Gewahrsam entlassen. Es wurde ein Verfahren wegen des Verdachts des Totschlags eingeleitet. Von Vorstrafen des Mannes war dem Staatsanwalt nichts bekannt. Ebenfalls ermittelt wird gegen den 62 Jahre alten Begleiter des Opfers, und zwar wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Ihm wird laut Hauburger vorgeworfen, den Vogelsberger geschlagen zu haben, was die tödliche Messerstecherei ausgelöst habe. Am Montagmorgen suchten Polizeibeamte auf der Wiese neben der Pferdekoppel nach der Tatwaffe. Die beiden Wettenberger und der Vogelsberger - allesamt deutsche Staatsangehörige - kannten sich nach Angaben von Hauburger nicht. Ob die Wettenberger etwas mit den Pferden auf der nahe gelegenen Koppel zu tun haben, wusste er nicht. Die Ermittlungen dauern an.