Eine ältere Frau aus Wißmar hat beim Mittagessen auf einen Ring gebissen, der sich im Inneren einer Kartoffel befand. Eine Bekannte sucht via Social Media nach der Eigentümerin.
Wettenberg-Wißmar. An dieses Mittagessen am letzten Samstag im Juli wird sich Frau D. aus Wettenberg noch länger erinnern. Es gibt Kartoffeln. Wie immer sind es kleine Exemplare. Die Tochter hatte sie der älteren Dame zuvor geschält und gekocht. Frau D. gibt sie dann mit Butter in eine Pfanne und ab damit auf den Herd. Das Ganze steht schließlich mit Krautsalat auf dem Tisch. Bis dahin ist alles normal. Bis zu dem einen Biss. Etwas Hartes. Frau D. spuckt es aus. Ein Ring kommt zum Vorschein.
Über eine Woche später erzählt Frau D. diese Geschichte Christiane Geiger. Die Krankenschwester stattet ihrer Patientin grade einen Hausbesuch ab. Christiane Geiger findet die Geschichte sofort spannend, postet ein Foto des Rings mit einigen Informationen dazu auf Facebook und Instagram. Weil der über 90 Jahre alten Frau D. der Trubel um ihrem Fund ein wenig zu viel wird, möchte sie namentlich lieber nicht genannt werden. Nur noch so viel: Ihre Zähne haben das Zusammentreffen mit dem Ring gut überstanden.
WD 21.2.53 – bitte melden!
Wo kommt der Ring her? Wem gehört er? Diese Fragen werden alles andere als einfach zu beantworten sein – wenn überhaupt. Über den Ursprung der Kartoffel wird die Antwort vermutlich nicht zu finden sein. Die Tochter von Frau D. ist sich zwar relativ sicher, die Kartoffeln im heimischen Edeka in Wißmar gekauft zu haben. Doch stammen sie aus heimischen Anbau – oder gar aus dem Ausland? Unklar.
In den Kommentaren unter dem Post zum „Kartoffel-Ring“ von Christiane Geiger mutmaßt eine Nutzerin: „Der ist bei der Feldarbeit bestimmt mal verloren gegangen und jetzt hat eine Setzkartoffel ihn sich einverleibt beim Wachsen.“ Und im Netz findet sich die zehn Jahre alte Geschichte eines weiteren „Kartoffel-Rings“. In diesem Fall hatte eine Frau aus Bayern ihren Ehering bei der Gartenarbeit verloren. Er landete im Kompost und tauchte Jahre später – mit einer Kartoffel völlig verwachsen – wieder auf.
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Klar ist laut Christiane Geiger: „So einen schmalen Ring kann kein Mann tragen.“ Die Besitzerin dürfte also eine Frau sein. Dazu sind auf der Innenseite des 585er Goldrings Initialen und ein Datum – vermutlich das der Trauung – zu erkennen: WD 21.2.53. Außerdem noch ein Herz mit einem Pfeil mittendurch und einem „N“ darin. Falls unter den Lesern dieses Textes tatsächlich der Ringträger sein sollte: Gerne per Mail melden, wir vermitteln dann den Kontakt zur Finderin.