Echo hilft: Ein Eidechsenhabitat für Bauschheim

Beatrice Menges (links) und Martina Werk von der Bauschheimer Umweltinitiative möchten ein Eidechsenhabitat in ihrem Stadtteil realisieren.

Projekt mit echtem Mehrwert: Die Umweltinitiative Bauschheim will im Rüsselsheimer Stadtteil den Lebensraum für Eidechsen und andere Arten aufwerten.

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Rüsselsheim. Alle in Hessen vorkommenden Eidechsenarten, wie die Zaun- Mauer- oder Waldeidechse, sind mittlerweile in ihrem Bestand gefährdet. Das liegt unter anderem daran, das der Lebensraum dieser bedrohten Arten immer kleiner wird: Durch Straßenbauprojekte und intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung werden Habitate zerschnitten oder durch neue Wohn- und Industriesiedlungen komplett zerstört.

Durch das Anlegen eines Eidechsenhabitates möchte die Umweltinitiative Bauschheim– zumindest in ihrem Stadtteil – die Population der Eidechsen aufrechterhalten und bestenfalls sogar erhöhen. Dafür haben die Umweltschützerinnen Beatrice Menges und Martina Werk, gemeinsam mit der Stadt, eine geeignete Fläche in Bauschheim gefunden. Konkret ist damit die sogenannte Regionalparkwiese am „Katzenhirn“ gemeint, die unter anderem über den Feldweg „Vor den Erlen” zu erreichen ist.

Nicht nur Eidechsen sollen von der Aktion profitieren

Auf etwa 150 Quadratmetern sollen dort die bereits guten Voraussetzungen mit warmer Südlage und vorhandenen Sträuchern durch verschiedene gestalterische Mittel unterstützt werden. So braucht es unter anderem Elemente aus Sand, Stein und Holz, damit die Eidechsen sich dort wohlfühlen und vermehren können. Für die ausführenden Arbeiten soll ein Garten- und Landschaftsbauer beauftragt werden. Die Planung des Habitats übernimmt die Landschaftsarchitektin Andrea Sliwka.

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Aber auch andere Arten werden von dem Eidechsenhabitat profitieren, sieht Umweltschützerin Beatrice Menges voraus. So bewohnen beispielsweise Sandbienen gerne entsprechende Bereiche. Verschiedene Falter und Käfer werden von den dort vorgesehenen Pflanzen angezogen.

Um den Einsatz für unsere Natur geht es in der neuen „Echo hilft!“-Kampagne.
Um den Einsatz für unsere Natur geht es in der neuen „Echo hilft!“-Kampagne. (© bravissimos – stock.adobe, Bearbeitung: VRM)

Inspiriert zu der Aktion hat ein Spaziergang in der Natur: Ein schön angelegtes Habitat zwischen Nauheim und Groß-Gerau, in dem es vor Artenvielfalt so wimmelt, haben sich die beiden Umweltschützerinnen zum Beispiel genommen. Doch alleine mit der Errichtung ist es nicht getan. Ein solches Habitat brauche regelmäßige und schonende Pflege. Neben der einmaligen Investition sollen die Spendengelder deshalb auch für die Unterhaltung des Habitats verwendet werden. Engagement ist bei den Bauschheimerinnen schon reichlich vorhanden: „Wir stehen in den Startlöchern”, sagt Martina Werk.

Das besondere an dem Projekt: Solche Habitate werden in der Regel nur umgesetzt zum Ausgleich für eine Baumaßnahme, also wenn der Lebensraum der Tiere zerstört wird. Dieses Projekt bildet aber einen echten Mehrwert für den Artenschutz im Stadtteil.

Da sich die Umweltinitiative Bauschheim, die dem Natur- und Vogelschutzverein angehörig ist, mit vielfältigen Arten- und Naturschutzthemen auseinander setzt, soll das Projekt des Eidechsenhabitats unter anderem mit der Installation einer Infotafel begleitet werden, um die Bürger über die Tiere und ihre Lebensraumansprüche zu informieren. Außerdem soll an diesem Standort noch ein Bienenhotel realisiert werden. Mit weiteren Mitteln könnten auch noch schattenspendende Bäume für den Stadtteil gestiftet werden.

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