SPD und Kreis-CDU äußern sich kritisch zur möglichen Ausgliederung des Stammwerks aus dem Verbund.
RÜSSELSHEIM. (red). Die Ankündigung der Opel-Mutter Stellantis, die Ausgliederung des Rüsselsheimer Stammwerkes aus dem Opel-Verbund zu prüfen, sorgt nicht nur bei den Beschäftigten für Unbehagen. Immer unverständlicher werde das Vorgehen von Stellantis im Umgang mit Opel auch für die Rüsselsheimer SPD, ist in einer Stellungnahme der Partei zu lesen. Einerseits würden Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe in den Stammsitz angekündigt und nur wenige Tage später werde bekannt, dass das Werk aus dem Opelverbund herausgelöst werden soll.
Der Betriebsrat sehe sich, wie die politischen Akteure in Rüsselsheim auch, einmal mehr mit einer weitreichenden Ankündigung über die Presse konfrontiert, kritisieren die Sozialdemokraten. In Anbetracht der großen Pläne für den Standort wären mit einer offeneren Kommunikationskultur sicherlich bessere Ergebnisse für alle Beteiligten zu erzielen. „Um es einmal ganz klar zu sagen, lehrt mich meine langjährige Berufspraxis im Maschinenbau, dass nachhaltig erfolgreiche Unternehmen ein positiv-konstruktives Verhältnis zum Betriebsrat pflegen“, betont der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Rüsselsheim, Joachim Schmid. Dies gelte für Mittelständler ebenso wie für internationale Konzerne. Die Opel-Belegschaft in der Stadt sei einmal mehr vor den Kopf gestoßen worden. „Wir suchen jedenfalls das Gespräch, um die Entwicklungen in Rüsselsheim so zu begleiten, dass auch im grünen Campus nach 2025 Opel-Beschäftigte den Karren ziehen.“
Mit Sorge betrachtet auch die CDU im Kreis Groß-Gerau die Ankündigung. Die Bischofsheimer Landtagsabgeordnete und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Sabine Bächle-Scholz sagt: „Wir sichern allen Beschäftigten bei Opel unsere Solidarität zu.“ Die CDU im Kreis begrüße die Investitionen des Stellantis-Konzerns in neue Antriebstechnologien und die Fertigung weiterer Modellreihen an diesen Standort ausdrücklich, erklärt die Partei in einer Mitteilung. Zu betonen sei aber auch, dass es sich bei Opel in Rüsselsheim um mehr als nur eine Produktionsstätte handele. Schon in der Vergangenheit hätten die örtlichen Abgeordneten mit der hessischen Landesregierung für den Standort Rüsselsheim gekämpft. Die CDU im Kreis Groß-Gerau sehe hier aber auch das Landratsamt in der Pflicht.