In Oberbrechen führt ein Neubau zu schlechteren Bedingungen. Für Einheimische ist das ein Schildbürgerstreich.
Der ländliche Raum ist nicht gerade mit einem überbordenden Angebot an öffentlichem Personennahverkehr gesegnet. In den Städten gibt es Linien im Minutentakt, viele brauchen gar kein Auto mehr. In der Provinz hat man sich daran gewöhnt, dass das leider so nicht geht. Aber dass ein Neubau zu schlechteren Bedingungen führt?
Für Einheimische ist das ein Schildbürgerstreich: Weil die in diesem Jahr erneuerte Überführung am Oberbrechener Bahnhof sehr steil ist und der Zuweg nur noch aus Treppen besteht, keinerlei Rampen, können einige den Bahnhof nicht mehr nutzen.
Rollstuhlfahrer waren es vorher und sind es auch jetzt noch: chancenlos. Nutzer mit Kinderwagen haben ein Problem, Radfahrer können das Rad treppauf und treppab tragen – wenn sie viel Kondition haben. Bei den schweren E-Bikes eine echte Herausforderung. Und was ist mit Gepäck? Bei Reisen nicht unüblich. Nicht nur die Oberbrechener fragen sich, was diese Brücke soll. Hier tut Abhilfe der Deutschen Bahn und im Zweifel des Gesetzgebers dringend not. Denn dieser Neubau schließt Menschen aus. Und gleichzeitig werden Bahnsteige erhöht. Wofür?
Von Petra Hackert