In vier Limburger Stadtteilen werden Wohncontainer für Geflüchtete aus der Ukraine aufgestellt. Gut 455 000 Euro kostet das Projekt, das im April beschlossen worden ist.
LIMBURG. In vier Limburger Stadtteilen wird derzeit Wohnraum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine geschaffen. In Linter, Blumenrod, Staffel und im Industriegebiet Dietkircher Höhe werden dazu Wohncontainer aufgebaut. Nicht alle werden unter der Regie der Stadt aufgestellt. Einen Großteil der Container stellt der Landkreis Limburg-Weilburg zur Verfügung, der auch für die Umverteilung der Flüchtlinge verantwortlich ist.
Auf diese Weise entstehen Notunterkünfte für Familien und Einzelpersonen, die vor dem Krieg aus der Ukraine fliehen. Am Ortsrand von Linter wurde die ursprünglich für einen Spielplatz vorgesehene Fläche mit Schotter begradigt, sodass eine ebene Fläche entstand. Am hinteren Teil des Grundstücks ist die Autobahn zu sehen. Zwei Sitzbänke und ein Tisch laden zum Verweilen ein. Dahinter verläuft ein Pfad, den Radfahrer und Spaziergänger oft nutzen. Auf der linken Seite steht ein Einfamilienhaus, rechts ein Mehrfamilienhaus.
Innenausstattung fehlt noch
Nun finden dort zwölf Container, in drei Reihen mit einem Autokran aufgestellt, ihren Platz. Jeweils vier Container nebeneinander bilden eine Anlage, in der bis zu sieben Personen untergebracht werden können. Noch fehlt den Wohncontainern die Innenausstattung.
Volkmar Gundermann, Amtsleiter des Stadtbauamtes, erläuterte: "Aufgrund der vorherrschenden Lieferengpässe und stetig steigender Preise hoffen wir, dass wir die Container rechtzeitig für die ankommenden Flüchtlinge herrichten können." Die aktuelle Flüchtlingssituation stimme aber zuversichtlich, dass dies zu schaffen sei.
Auch in Blumenrod laufen die Vorbereitungen für den Aufbau von acht weiteren Wohncontainern. Sie werden "Im großen Rohr" aufgestellt.
Wie Stadtrat Michael Stanke (CDU) berichtete, ist der erwartete "Flüchtlingsansturm" in Limburg bislang ausgeblieben: "Durch die Container-Anlagen sind wir jedoch gut vorbereitet."
Im ersten Schritt hätten viele Privatpersonen ihre Hilfe angeboten und Geflüchtete aufgenommen. Mit Blick auf die zu erwartenden finanziellen Mehrbelastungen zum Beispiel bei den Energiekosten müsse Limburg nun aber alternative Unterbringungsmöglichkeiten anbieten, so Stanke.
Kauf der Container im April beschlossen
Der Kreis stellt voraussichtlich bis Ende dieses Jahres in Staffel, "Im großen Rohr" in Blumenrod sowie "Auf der Heide" im Industriegebiet "Dietkircher Höhe" etwa 180 Plätze in Wohncontainern für Geflüchtete zur Verfügung. Abhängig ist die Fertigstellung von der termingerechten Lieferung der bestellten Einrichtung und notwendigen Ausstattungsgegenständen. Dies wurde auch den Bürgern in einer Informationsveranstaltung des Kreis-Sozialamts bereits mitgeteilt.
Der Kauf der Containeranlagen ist schon im April beschlossen worden. 455.175 Euro kostet dies. Um einzelne Stadtteile nicht übermäßig zu belasten, sollten die Unterkünfte innerhalb Limburgs verteilt werden. Die Stadt hat daraufhin alle kurzfristig zur Verfügung stehenden Flächen, die in ihrem Eigentum stehen, geprüft. Es sollte vermieden werden, dass Bürgerhäuser und Sporthallen zur Unterbringung von Geflüchteten belegt werden, da diese sowohl für das Vereinswesen als auch den Schulsport eine wichtige Rolle spielen.
Notsituationen wie ein Kriegsgeschehen erlauben es den Kommunen, in Gewerbegebieten und auf Grünflächen Notunterkünfte wie Wohncontainer aufzustellen.