Mittelhessen-Wetter: Rekordwinter nach goldenem Herbst?

Der Herbst strahlt golden über Mittelhessen. Symbolfoto: Uwe Zucchi/dpa

Der Oktober in Mittelhessen wird warm. Unser Wetterexperte wirft jedoch schon einen Blick etwas weiter in die Zukunft und stellt einen ungewöhnlichen Winter in Aussicht.

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MITTELHESSEN. Der goldene Oktober ist da. Zumindest nach Einschätzung von Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer des Wetterdienstes Q.met. Demnach soll es die nächsten Tage in Mittelhessen angenehm warm werden.

"Nach einem sehr nassen Samstag und einem nicht minder nassen Sonntag wurde es gestern stellenweise schon deutlich freundlicher und wärmer", fasst er zusammen und führt weiter aus: "Kaum zu glauben, aber nach dem nassen Wochenende kommt doch echt noch der goldene Oktober nach Deutschland. Allein durch die beiden Regentage am Samstag und Sonntag hat der Oktober sein Regensoll schon zu 30 Prozent erfüllt."

Keine Unwetter trotz Starkregen

Unwetter durch den Starkregen hätte es allerdings wie erwartet nicht gegeben, da der Erdboden das Wasser gut hätte aufnehmen können.

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In dieser Woche gibt es nach Jungs Einschätzung nun viel Sonnenschein. Doch morgens sei oft Nebel oder Dunst unterwegs. "Da ist es nicht ganz so freundlich", sagt er. "Es dauert manchmal bis zum Mittag, bis sich überall die Sonne durchsetzen kann."

Goldener Oktober soll keine Eintagsfliege sein

Bis mindestens Sonntag bliebe es dann weitestgehend trocken und warm. Der wärmste Tag soll laut Jung der Mittwoch werden, doch auch danach soll es angenehm warm werden. "Der goldene Oktober ist also keine Eintagsfliege und wird einige Tage bleiben," sagt der Meteorologe. Aber auch nach Sonntag deuteten sich kaum nennenswerte Niederschläge an. "Aber auch nächste Woche sieht es nicht wirklich nach viel Regen aus", berichtet Jung und fasst zusammen: "Der goldene Oktober könnte somit also auch noch in die Verlängerung gehen."

Doch Jung richtet seinen Blick auch etwas weiter in die Zukunft und nimmt den kommenden Winter unter die Lupe. Dieser soll laut National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), der Wetterbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika, 2 Grad wärmer als das Klimamittel ausfallen. Laut der Einschätzung der US-Behörde, würde der kommende Winter in den Top 5 der wärmsten Winter seit 1881 landen. Dabei nimmt die NOAA die Jahre 1991 bis 2020 als Vergleichszeitraum. "Das war ohnehin schon eine sehr warme Wetterphase!", ordnet Jung ein. Selbst diese Phase soll laut US-Behörde im kommenden Winter noch einmal um 2 Grad überschritten werden.

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"Da ist durchaus ein rekordverdächtiger Winter möglich, allerdings nicht in Sachen Kälte, sondern eher in Sachen Wärme", meint der Wetterexperte und führt weiter aus: "Für unsere Energiekosten wäre das allemal eine gute Sache. Aber es ist zu bedenken, dass das alles erstmal nur ein Klimatrend ist und eben keine fixe Wettervorhersage."

So geht es in den kommenden Tagen weiter: Dienstag: 15 bis 21 Grad, nach Nebel und Dunst meist freundlich und trocken Mittwoch: 18 bis 25 Grad, oft sonnig und teilweise sehr warm Donnerstag: 16 bis 21 Grad, viel Sonnenschein und trocken Freitag: 16 bis 22 Grad, meist nach Nebel und Dunst goldenes Herbstwetter Samstag: 15 bis 20 Grad, oft ganz nett mit einem Mix aus Sonne und Wolken Sonntag: 15 bis 20 Grad, mal Sonnenschein, mal Wolken, im Norden vielleicht mal ein Schauer Montag: 14 bis 19 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, meist trocken Dienstag: 15 bis 19 Grad, immer wieder Sonnenschein, dazwischen auch Nebel und dichte Wolken

Von jmg