Der BUND empfiehlt, alte Nester nur vorsichtig zu entfernen - sie könnten bewohnt sein.
LIMBURG-WEILBURG. Es wird oft empfohlen, Vogel-Nistkästen einmal jährlich zu reinigen, um Jungvögel vor Parasiten zu schützen. Der BUND-Kreisverband Limburg-Weilburg weist darauf hin, dass diese alten Nester beliebte Winterquartiere für die seltenen Gartenschläfer oder andere Schlafmäuse sind.
Bei der Reinigung sei darauf zu achten, ob sie bereits wieder belegt sind. Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann sagt: "Nistkästen sollten erst dann gereinigt werden, wenn sie mit Nistmaterial voll sind oder eine deutlich sichtbare Belastung an Parasiten aufweisen. Eine zweite oder sogar dritte Brut im selben Kasten ist durchaus möglich. Wir raten, es nicht so genau mit der Reinlichkeit in den Nistkästen zu nehmen."
Susanne Steib, Managerin Naturschutzprojekte beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Hessen, weist darauf hin, dass die Vogeleltern oftmals die Parasiten in ihrem Gefieder ins Nest tragen, sodass man die Belastung der Jungvögel ohnehin nicht verhindern kann.
Bei der Reinigung sollte man sehr behutsam vorgehen, denn Gartenschläfer oder Haselmäuse reduzieren ihre Körpertemperatur im Winterschlaf auf etwa zwei Grad Celsius. Werden sie gestört, erhöhen sie ihre Körpertemperatur aktiv und verbrauchen dabei wertvolle Energie.
Schlafende Tiere nicht umsetzen
Ist der Innenraum mit Moos, Blättern oder Gräsern gut gefüllt, sei die Wahrscheinlichkeit groß, einen Winterschläfer vorzufinden. "Wir empfehlen, bewohnte Nistkästen wieder vorsichtig zu schließen und die Winterschläfer nicht umzusetzen. Ab April wachen sie auf und räumen das Feld. Doch auch im Frühjahr ist Vorsicht beim Öffnen der Nistkästen geboten, denn manche Vogelarten fangen im April bereits mit dem Nestbau an", sagt Zimmermann.