Die Gewerkschaft IG BAU hat beim Wohnungsbau im Landkreis Limburg-Weilburg die Bilanz für 2021 vorgelegt - und den Umbau bestehender Gebäude vorgeschlagen.
LIMBURG-WEILBURG. Vom Eigenheim bis zum Mehrfamilienhaus: Im Landkreis Limburg-Weilburg sind im vergangenen Jahr 430 neue Wohnungen gebaut worden.
Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit. Danach flossen in den Neubau Investitionen in Höhe von rund 145 Millionen Euro.
Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Wiesbaden-Limburg, Karl-Heinz Michel, sieht insbesondere die Politik in der Pflicht. Der Wohnungsbau in der Region könne nur dann "Power zeigen", wenn in Berlin und Wiesbaden die richtigen Weichen gestellt würden. Um vor allem "den lahmenden Bau" von Sozialwohnungen voranzubringen, schlägt die IG BAU ein "Sonderpaket sozialer Wohnungsbau" vor. Die Mehrwertsteuer auf Sozialwohnungen solle von 19 auf 7 Prozent abgesenkt werden. Der Bau einer staatlich geförderten Wohnung würde nach Angaben der Gewerkschaft so um zehn Prozent günstiger. "Außerdem müssen Bund und Länder dringend das Baurecht vereinfachen. Es wird höchste Zeit, dass Genehmigungsverfahren schlanker und schneller werden. Zwischen Bauantrag und Baubeginn geht oft wertvolle Zeit verloren", betont Michel.
Der IG-BAU-Bezirksvorsitzende verweist auf eine enorme Chance, um zusätzlichen Wohnraum zu gewinnen: den Umbau bereits bestehender Gebäude. "Im Kreis Limburg-Weilburg schlummert ein großes Potenzial in der Umnutzung von Altbauten. So lassen sich bei vielen Wohngebäuden, Büro-, Geschäfts- und Parkhäusern Dachetagen aufstocken. Dazu kommt - durch mehr Homeoffice - der Umbau von Büros zu Wohnungen."