Eine Projektstudie mit zwei Sanierungs- und Modernisierungskonzepten für das Parkbad in Limburg hat den Magistrat der Stadt beschäftigt.
LIMBURG. An guten Tagen verzeichnet das Limburger Parkbad über 2000 Badegäste. Es ist ein Saisonbetrieb, der von Mai bis September geöffnet hat, die restliche Zeit dennoch dem Wetter ausgesetzt ist. Verschleiß macht sich breit, eine Sanierung steht in absehbarer Zeit an.
Der Magistrat hat sich nun mit einer Projektstudie befasst, die zwei unterschiedliche Sanierungs- und Modernisierungskonzepte vorschlägt. Die Kosten haben es in sich: zwischen 2,66 und 3,6 Millionen Euro.
Edelstahlbecken ist nachhaltiger
"Die Sanierung des Parkbads ist mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden, das war uns von vornherein klar. Deshalb haben wir auch zwei Alternativen untersuchen lassen", verdeutlicht der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU). Die Variante mit Kosten von rund 3,6 Millionen Euro sieht den Einbau eines Edelstahlbeckens mit einer DIN-konformen Durchströmung vor.
Die günstigere Variante sieht bei gleichem Sanierungsumfang eine Folienausführung für das Becken vor. "Die nachhaltigste und hochwertigste Form der Sanierung wäre der Einbau eines Edelstahlbeckens", so der Erste Stadtrat. Der Magistrat hat die verschiedenen Sanierungs- und Modernisierungskonzepte zur Kenntnis genommen und an den zuständigen Fachausschuss weitergeleitet.
Neben der Sanierung des großen Beckens widmet sich die Projektstudie auch der Sanierung der Dusch- und WC-Anlagen für die Gäste, der Erneuerung der Heizungstechnik mit der Trink-Warmwasseraufbereitung sowie der Erneuerung der Anlagen zur Erwärmung des Badewassers.
Dazu wird auch ein ökonomisches Energiekonzept vorgelegt. Das System des Wassereinlaufs sowie der Rückführung des Badewassers zur Reinigung muss ebenfalls erneuert werden; es geschieht derzeit über ein Verfahren, das heute nicht mehr gebaut wird und das auch nicht mehr der DIN-Norm entspricht.
Solaranlage soll modernisiert werden
Um das Badewasser im Parkbad aufzuheizen, wird auch die Sonnenenergie mittels einer Solaranlage genutzt. Die Solaranlage sowie die weiter genutzte Technik zur Badewassererwärmung sowie zur Trinkwarmwasseraufbereitung soll grundlegend modernisiert werden. Mit der Sanierung der Badewassererwärmung soll so weit wie möglich auf den Einsatz von fossilen Brennstoffen verzichtet werden.
Der nach dem Konzept vorgesehene Gas-Brennwertkessel mit einer Leistung von 200 Kilowatt (kW) ist nur noch als eine Art Stützheizung bei längeren Schlechtwetterphasen vorgesehen. Ansonsten soll das Wasser mithilfe einer neuen Solarabsorberanlage auf angenehme Badetemperaturen gebracht werden.
Aktuell wird die Erwärmung des Badewassers vor allem noch durch einen Öl-Gas-Kessel vorgenommen, die Solaranlage ist als Zusatzheizung in Betrieb. Zusätzlich soll künftig die Wasserfläche im Becken nachts abgedeckt werden, damit das Wasser nicht zu sehr abkühlt.
Im Rahmen der Sanierung- und Modernisierung sind zudem weitere Veränderungen geplant, dabei geht es um eine grundhafte Sanierung der Duschräume mit dem Aufbau neuer Trennwände und Fußböden, wobei keine Trockenbauweise mehr vorgeschlagen wird, sondern der Aufbau von massiven Wänden.
Die Sanierung der Beckenanlage im Mehrzweckbecken mit einer Edelstahlausführung schlägt allein mit 1,67 Millionen Euro zu Buche, die Sanierung der Funktionsgebäude mit 132 000 Euro und die Technik für Badewasser, Heizung, Warmwasseraufbereitung und Solaranlage mit rund 325 000 Euro ohne Mehrwertsteuer. Die Variante mit der Foliensanierung des Beckens kommt zu geringeren Kosten bei der Beckensanierung in Höhe von rund 670 000 Euro.
Werden die entsprechenden Haushaltsmittel durch die Stadtverordnetenversammlung zur Verfügung gestellt, könnte im kommenden Jahr die genaue Planung und die Ausschreibung folgen und die Arbeiten dann 2023 beginnen. Zunächst ist jedoch eine Entscheidung über die auszuführende Variante notwendig.