Vom Konzert über Gottesdienste und Tattoos bis zum Familientag: Beim Kreuzfest in Limburg ist für fast jeden etwas dabei.
LIMBURG. Das Bistum Limburg hat am Montag eine zufriedene Bilanz das viertägigen Kreuzfestes gezogen. Der Abschlusstag am Sonntag stand dabei - neben dem Festgottesdienst des Trierer Bischofs Stephan Ackermann ganz im Zeichen der Familien. Beim Familientag im Bischofsgarten entführte der renommierte Zauberkünstler Manioli die jungen Gäste in eine Welt voller Tricks und illusionsreichen Darbietungen. Und auch der Luftballonkünstler auf Stelzen war ein echter Hingucker. Zwischen den einzelnen Shows spielte Musiker Björn Meindl auf der Open-Air-Bühne.
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Für unvergessliche Momente sorgte auch das Spielmobil des Bistums. Ein Highlight daraus: das Kistenklettern, bei dem mutige Kinder und Jugendliche an einem sieben Meter hohen Stativ befestigt wurden und versuchen mussten, so viele Kisten wie möglich zu stapeln. Beim Balancierparcours war ein guter Gleichgewichtssinn gefragt. Auch Micha's rollende Phantasiothek lockte die Besucherinnen und Besucher mit verschiedenen Stationen an. Vor dem Bischofsgarten waren verschiedene Attraktionen im mittelalterlichen Stil aufgebaut, wie zum Beispiel die Drachenjagd, Bogenschießen oder ein kleines Riesenrad, das aus eigener Muskelkraft in Bewegung gesetzt wurde.
Erstmals eine Meile auf dem Neumarkt
Erstmals gab es beim Bistumsfest auch eine Meile mit Ständen auf dem Limburger Neumarkt. Einrichtungen, Verbände und Berufsgruppen präsentierten sich in der Innenstadt. Die Ständigen Diakone, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feierten, verschenkten beispielsweise Waffeln an die Besucherinnen und Besucher. Die Malteser stellten sich und einen ihrer Besuchshunde vor, die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) machte auf ihr Angebot aufmerksam und beim Stand der Diözesanstelle Berufe der Kirche konnten die Passantinnen und Passanten am Glücksrad drehen. Ziel der Meile war es, die verschiedenen Angebote aus dem Bistum vorzustellen. Mit dem Bistumsexpress, einer kleinen elektrisch-betriebenen Bahn, wurden die Besucherinnen und Besucher vom Neumarkt zum Bischofsgarten und zurück gebracht.
Am Morgen feierte Bischof Stephan Ackermann den Festgottesdienst im Limburger Dom. In seiner Predigt ging er auf das Motto des diesjährigen Kreuzfestes ein. "Für Dich! Es signalisiert den Menschen, die dieses Wort hören oder lesen: Wir sind als Bistum, als Kirche nicht für uns selbst da, sondern für Dich. Wir bieten uns dir an mit unserer Botschaft, unseren Aktivitäten, unserem Engagement", sagte Ackermann. Besonders angetan habe es ihm das kleine Wort "Für" im Motto. Aus ihm spreche eine positive, zugewandte Grundhaltung. Diese könne man wahrhaftig gut brauchen in einer Welt, in der so oft nicht vom "Für", sondern vom "Gegen" die Rede sei. Es gebe Menschen, so scheine es zumindest, die sich vor allem darüber definierten, wogegen sie seien.
Sich positiv und konstruktiv einsetzen
"Nicht wenige unserer Zeitgenossen scheinen ihr Lebenselixier daraus zu ziehen, dass sie vor allem Kritik üben an Personen, Dingen und Entwicklungen. Dabei wissen wir, dass wir als einzelne und als Gemeinwesen vor allem daraus leben, dass es Menschen gibt, die sich positiv und konstruktiv für unser Hier und Heute einsetzen", sagte Ackermann. Wenn diejenigen die Übermacht gewännen, die ihr Umfeld mit negativer Kritik überzögen, komme man in die Situation, dass die Kraft für den Blick nach vorn und für das Weitergehen geraubt würden.
Die Botschaft Jesu an den Menschen sei klar. Er sei nicht in die Welt gesandt worden, um gegen die Welt einzutreten und sie dem Untergang zu weihen, sondern um sie zu retten. Dieser Botschaft habe er mit der Hingabe seines Lebens entsprochen. "Er wird gegen alle Widerstände der Mensch das ,Für' bleiben: Selbst angesichts von Verleugnung und Verrat aus dem engsten Kreis wird Jesus sagen: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird - das ist mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird", so Ackermann. Die Gläubigen im Bistum Limburg könnten voll Stolz auf die kostbare Kreuzreliquie blicken. Sie könnten selbstbewusst davon Zeugnis geben, dass das Kreuz mit gutem Gewissen verehrt und gefeiert werden könne. "Denn das Kreuz Jesu Christi verdüstert nicht unseren Blick auf das Leben, sondern ist das positive Vorzeichen, das uns die Kraft gibt, für dieses Leben einzutreten", sagte Ackermann.
Auch am Samstag hatte das Kreuzfest reichlich Programm zu bieten. So wurde im Dom der Tag der Ehejubiläen. Rund 300 Paare, die in diesem Jahr 50, 60, 65 oder sogar 70 Jahre verheiratet sind, waren der Einladung des Bistums gefolgt. Beim regionalen Minitag, waren 140 Messdienerinnen und Messdiener mit dem Kanu auf der Lahn unterwegs. Unterwegs gab es verschiedene Aufgaben und die Begleitungen an Land versorgten die Kinder und Jugendlichen mit Eis und Erfrischungen.
In der Stadt müll aufgesammelt
Der Kreuzfest-Samstag war auch gleichzeitig der "World Cleanup Day", bei dem weltweit an vielen Orten Müll aufgesammelt wird. In Limburg hatte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) gemeinsam mit den Jugendeinrichtungen des Bistums und der Abteilung Weltkirche zu einer Aufräumaktion eingeladen. Mit dabei waren auch der Generalvikar des Bistums, Wolfgang Pax, und der Limburger Bürgermeister Marius Hahn (SPD). "Der ,World Cleanup Day' hat die Chance, Bewusstsein weiterzubringen", sagte Pax.
Am Samstagabend spielte die Limburger Dommusik ein Konzert im Dom. Zu hören waren die Mädchenkantorei, die Domsingknaben, der Domchor und Carsten Igelbrink an der Orgel. Im Zentrum des Konzertes stand das Werk "Ave Crux, Spes Unica" für gemischten Chor, Schlagzeug und Orgel von Rolf Rudin, ergänzt von vielseitiger Musik für Chor, Schlagwerk und Orgel in variierenden Besetzungen. Nur wenige Schritte vom Domplatz entfernt, im Limburger Schloss, fand eine besondere Tattoo-Aktion statt: Der renommierte Tätowierkünstler Silas Becks aus Stuttgart bot Tattoo-Liebhaberinnen und -Liebhabern am Samstagabend die Möglichkeit, Schriftzüge und Symbole auf ihrer Haut zu verewigen - und das völlig kostenfrei.
Bereits am Freitagabend hatte Stand-Up-Comedian und Zauberkünstler Ingo Oschmann die Besucherinnen und Besucher im Bischofsgarten mit seinem Programm "Wunderbar - es ist ja so" amüsiert. Zudem hatten am zweiten Kreuzfesttag rund 200 Kindergartenkinder den Dom erkundet. Zudem gab es einen "Tag der Bildung". Da passte es nur zu gut, dass Weihbischof Thomas Löhr am Nachmittag gleich 45 Lehrerinnen und Lehrer mit der Missio canonica für den Religionsunterricht im Bistum Limburg aussandte.
Zum Auftakt am Donnerstag hatte nicht nur Bischof Georg Bätzing den Eröffnungsgottesdienst gehalten, sondern im Bischofsgarten auch die Popband Frida Gold sowie das DJ-Duo Stereoact mit Sängerin Lena-Maria Engel ein Konzert gegeben. Zudem gab es an allen vier Kreuzfesttagen in der Stadtkirche und im Dom wieder verschiedene spirituelle Angebote.