Mit einer Firmengründung hat sich die Limburgerin Kristina Bach einen Traum erfüllt. Wie ihr das gelang, berichtet sie beim Limburger Gründerabend.
LIMBURG. Rückblende: Januar 2021, Corona-Krise. Staaten riegeln ihre Grenzen ab. Die Flugzeuge bleiben größtenteils am Boden. Am Himmel sind nur vereinzelt Kondensstreifen zu sehen. Luftfahrt- und Tourismuspersonal wechselt Beruf und Branche. In Hotels, an Stränden oder in Nationalparks herrscht gähnende Leere. Ausgerechnet jetzt entscheidet Kristina Bach, sich mit ihrem mobilen Reisebüro "AusZeit" selbstständig zu machen. War es Verzweiflung? "Nein, ganz im Gegenteil", betont die Limburgerin. "Es war genau der richtige Moment, meinen Lebenstraum zu erfüllen." Wie sie das geschafft hat, berichtet sie auch beim 26. Limburger Gründerabend am Donnerstag, 20. Juli, in den Räumen der IHK Limburg.
Die Reiseverkehrskauffrau beendete 2009 auf dem Höhepunkt der damaligen Wirtschafts- und Finanzkrise ihre Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau. Wie alle 30 anderen Jahrgangskollegen erhielt sie die Kündigung. Es folgte ein Studium im Kommunikations- und Medienmanagement sowie eine erfolgreiche Arbeit als Kommunikationschefin einer international agierenden Stiftung. Mit der Geburt ihrer Tochter kam die Zäsur. Mitten in der Corona-Krise erfüllte sie ihren lang gehegten Wunsch eines eigenen Reiseunternehmens. "Natürlich war das tricky und es gab auch Bedenken von verschiedener Seite. Mein Mann war von meiner Idee überzeugt und hat mich in jeder Phase unterstützt. Nüchtern betrachtet konnten die Leute ihr Geld in der Krise ja nicht ausgeben. Ich habe darauf vertraut, dass sie sparen und nach den ganzen Entbehrungen ihre großen Reiseträume realisieren wollen."
Start mit Gründungszuschuss im August 2021
Im August 2021 war es dann soweit: Dank der Gewährung des Gründungszuschusses der Limburger Arbeitsagentur konnte sie noch vor der Wende auf dem Tourismusmarkt in Ruhe Technik, Logistik und Marketing aufbauen. Als die Beschränkungen nach und nach fielen, war sie optimal vorbereitet. Kristina Bachs Rechnung ist aufgegangen. Weil viele Menschen weder Zeit, noch Nerven haben, sich im Dschungel der Internetangebote zurechtzufinden oder eines der verbliebenen Reisebüros aufzusuchen, boomt das Geschäft der Gründerin. Insbesondere Familien nehmen ihr Beratungsangebot in Anspruch.
"Ich habe während meiner Jobs selbst sehr viel Zeit in Asien und Afrika verbracht. Diese sehr persönlichen Erfahrungen kann ich an meine Kunden weitergeben. In vielen der angebotenen Hotels und Gästehäusern habe ich selbst geschlafen", berichtet sie. Ihre Kommunikation erfolgt telefonisch, online, per E-Mail, soziale Netzwerke, WhatsApp, Videoberatung oder auf Wunsch auch im persönlichen Gespräch beim Kunden oder in einem Café. Auch während der Reise können die Urlauber die Reiseexpertin kontaktieren. Ihre Kunden kommen inzwischen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Neben der unternehmerischen Freiheit genießt es Kristina Bach, dass sie Beruf und Familie in diesem neuen Arbeitsformat kombinieren kann. Zudem könne das Unternehmen mit dem Alter ihrer Tochter weiter wachsen.