Ein Dreikampf um den Chefsessel im Diezer Rathaus

Maren Busch. © A. Schneider/neon fotografie

Bei der Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Diez am kommenden Sonntag, 6. November, zeichnet sich schon jetzt eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als vor acht Jahren...

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LIMBURG/DIEZ. Bei der Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Diez am kommenden Sonntag, 6. November, zeichnet sich schon jetzt eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als vor acht Jahren ab. Zumindest lässt der Blick auf die Zahl der Briefwähler diesen Schluss zu.

Maren Busch.   Foto: A. Schneider/neon fotografie
Michael Schnatz.   Foto: M.Schnatz
Jennifer Zorn.   Foto: Fotografie Katharina Müller

Bis zu Beginn dieser Woche, so berichtet der Zweite Beigeordnete der Verbandsgemeinde Diez, Konrad Schuler (CDU) - er hat für die erkrankte Erste Beigeordnete Claudia Schäfer die Wahlleitung übernommen - gaben rund 4000 Wahlberechtigte ihre Stimme per Briefwahl ab oder beantragten die entsprechenden Wahlunterlagen.

Dies entspricht gut 20 Prozent der insgesamt 19 838 Wahlberechtigten. Zum Vergleich: Bei der Wahl 2014 hatten lediglich 1523 Wählerinnen und Wähler von der Briefwahl Gebrauch gemacht. Das waren nur 7,7 Prozent der damals 19 785 Wahlberechtigten. Die Wahlbeteiligung insgesamt lag vor acht Jahren bei mageren 31 Prozent. 6124 Wähler hatten ihre Stimme abgegeben.

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Vize-Wahlleiter Konrad Schuler führt einen Teil des sich abzeichnenden Briefwahl-Booms auf Corona zurück. Viele Wählerinnen und Wähler dürften eine sichere Stimmabgabe von zu Hause aus dem Gang in eines der 31 Wahllokale der VG Diez bevorzugen.

Die im Vergleich zu 2014 völlig andere politische Situation dürfte die Wahl am Sonntag deutlich spannender machen als damals. Denn vor acht Jahren hatte die CDU auf einen Gegenkandidaten zu dem damaligen Favoriten, dem Ersten Beigeordneten und heutigen Bürgermeister Michael Schnatz (SPD), bewusst verzichtet. Dieses Mal setzt die CDU auf eine eigene Kandidatur: Die Union wählte die Verwaltungsbeamtin Jennifer Zorn (38, CDU) aus Ebertshausen zur Herausforderin von Bürgermeister Schnatz. Zorn arbeitet in Lahnstein beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und war zuvor beim WDR in Köln tätig. Kürzlich hat sie zudem einen Auslandseinsatz in Mali absolviert. Die studierte Wirtschaftsjuristin, die auch einen Master-Abschluss in Verwaltungsrecht besitzt, ist Mitglied im Vorstand der CDU Rhein-Lahn und stellvertretende Vorsitzende der CDU Aar-Einrich. In ihrer Heimatgemeinde sitzt sie im Gemeinderat.

Die zweite Herausforderin für Michael Schnatz ist die 26-jährige parteilose Wirtschaftspsychologin Maren Busch aus Diez, die zwar in Kirche, Sport und Gesellschaft engagiert ist, politisch aber bisher nicht in Erscheinung getreten ist. Busch setzt stattdessen unter anderem auf ihre bisherige schnelle Karriere, die sie in eine Führungsposition eines mittelständischen Unternehmens getragen hat: Mit nur 25 Jahren wurde sie Prokuristin und ist seit drei Jahren für Personalleitung, Organisation und Marketing verantwortlich.

Von Rolf Göckel