Förderprogramm aufgelegt - Limburg profitiert

Die Stadt Limburg kann für die Rettung von Karstadt einen Förderbetrag vom Land beantragen. Stefan Dickmann
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Das hessische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr wird die Städte, die von der Schließung von Standorten des Kaufhauskonzerns Galeria-Kaufhof betroffen sind, unterstützen.

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LIMBURG. Das hessische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr wird die Städte, die von der Schließung von Standorten des Kaufhauskonzerns Galeria-Kaufhof betroffen sind, unterstützen. Minister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/ Die Grünen) stellte in Wiesbaden den Oberbürgermeistern Felix Schwenke (Offenbach, SPD) und Claus Kaminsky (Hanau, SPD) sowie Bürgermeister Marius Hahn (Limburg, SPD) ein Förderprogramm mit einem Volumen von drei Millionen Euro vor.

Das Förderprogramm kann von sechs Städten in Hessen in Anspruch genommen werden, die von Standortschließungen durch Galeria-Kaufhof betroffen sind: Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden, Hanau, Darmstadt und Limburg. Dabei sind einige Standorte schon geschlossen, andere werden bis zum 31. Januar 2024 weitergeführt, und der Stadt Limburg ist es gelungen, die durch den Konzern beschlossene Schließung abzuwenden, das Karstadt-Kaufhaus wird weiter betrieben. In Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt bleiben Standorte bestehen, dort war Galeria-Kaufhof bisher mit zwei Einrichtungen vertreten.

Mit den zusätzlichen Fördermitteln will das Wirtschaftsministerium die betroffenen Städte dabei unterstützen, die negativen Auswirkungen durch die Schließung der Standorte abzumildern und beim Wandeln der Innenstadt-Standorte unterstützen. Die Unterstützung ist für die Entwicklung von Konzepten, Zwischennutzungen oder neuen Nutzungen angedacht, wobei es sich dabei nicht zwangsläufig nur um den Gebäudekomplex von Galeria handeln muss, sondern auch um Maßnahmen, die den Standort Innenstadt stärken. Das Förderprogramm ist bewusst niederschwellig angelegt und die Mittel sollen bis Ende 2025 abgerufen werden. Ein vorgelagertes Interessebekundungsverfahren soll bereits im September starten.

Die Oberbürgermeister Schwenke und Kaminsky hatten sich zusammen mit ihrem Kollegen Hahn aus Limburg kurz nach Bekanntwerden der Schließung mit einem Schreiben an Minister Al-Wazir gewandt und dabei um Unterstützung gebeten, denn die Standorte von Galeria liegen jeweils sehr zentral in den Innenstädten. Sie als Kaufhäuser aufzugeben, stellt die betroffenen Städte vor große Herausforderungen, die sehr unterschiedliche Vorgehensweisen erfordern und zu verschiedenen Lösungen führen.

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"Wir haben von Beginn darauf gesetzt, den Karstadt-Standort zu erhalten. Das ist uns zum Glück auch gelungen", skizziert Bürgermeister Hahn die Situation in Limburg. Die Stadt steigt mit ihrem Eigenbetrieb Stadtlinie als Mieter für das Parkhaus ein, das baulich Bestandteil des Komplexes ist, in dem sich die Verkaufsfläche von Karstadt befindet. Über 300 Parkplätze nimmt die Stadt damit an einer ganz zentralen Position in der Innenstadt in ihre Bewirtschaftung. Mit dem Einstieg der Stadt war es dem Konzern möglich, sich auf die Verkaufsflächen zu konzentrieren und das defizitäre Parkhaus abzugeben. "Wir wollen das Parkhaus mit Gewinn betreiben", daran lässt Hahn keine Zweifel. Deshalb soll es künftig rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche geöffnet haben (bisher nur zu den Geschäftszeiten des Kaufhauses geöffnet) und einen barrierefreien Zugang direkt von der Fußgängerzone erhalten.