Jetzt können Eltern und ihre Babys, die noch in der Limburger Kinderklinik bleiben müssen, "Rooming-in-Zimmer" nutzen. Mehr Nähe bedeutet oft auch einen bessren Start ins Leben.
. Limburg (red). "Rooming-in-Zimmer" gehören in der Geburtshilfe schon seit Jahren zum Standard. Neben dem Familienzimmer der Frauenklinik gibt es nun auch in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des St. Vincenz ein Eltern-Kind-Zimmer: ein geschützter Bereich für die erste Zeit mit dem neugeborenen Familienmitglied, wenn aus verschiedenen Gründen noch besondere medizinische Betreuung nötig ist.
Zwei Spenden machen das Angebot erst möglich
Das neue Angebot, teilte die Klinik mit, sichere dem Neugeborenen somit ohne Unterbrechung die permanente Nähe und den so wichtigen Kontakt zu den Eltern. Ermöglicht wurde das Projekt durch zwei Spenden: 5000 Euro stellte der "Lions Club Limburg Mittellahn" zur Verfügung, mit ebenfalls 5000 Euro förderte die Stiftung "Menschen für Kinder" aus Braunfels das Eltern-Kind-Zimmer.
"Wir freuen uns ganz außerordentlich über diese großzügige Förderung dieses Projekts, das uns sehr am Herzen liegt", sagten Doris Fischer und Alex Veldman, die Ärztlichen Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. "Schließlich ist in der Neonatologie die familienorientierte Pflege der kleinen Patienten schon immer ein wichtiges Thema." Bislang können Mütter von frühgeborenen oder erkrankten Neugeborenen Tür an Tür mit ihren Kindern in einem separaten Mehrbettzimmer übernachten. "Die jetzige Möglichkeit ist natürlich das Optimum und wird sich in vielerlei Hinsicht positiv auswirken - sowohl auf die Genesung des Neugeborenen, als auch in Bezug auf die emotionale Bindung", so die beiden Chefärzte.
Davon werden insbesondere diejenigen kleinen Patienten profitieren, die einen besonders hohen Pflegeaufwand benötigen oder aufgrund von chronischen Erkrankungen oder palliativen Situationen sehr lange in der Kinderklinik bleiben müssen. Frühgeborenen Kindern könne so der oft schwierige Start ins Leben deutlich erleichtert werden.
Wie zum Beispiel dem kleinen Matteo Lippert: Er war zwar nur drei Tage zu früh zur Welt gekommen, entwickelte dann aber eine Infektion und musste mehrere Tage in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin behandelt werden. Mutter Jessica Lippert war extrem erleichtert, als sie in dieser Situation ganz nah bei Matteo bleiben konnte. "So haben wir auch ein wenig Privatsphäre und viel mehr Ruhe," sagt die Gesundheits- und Krankenpflegerin, die normalerweise auf Station 5 West arbeitet und nun mit ihrer Familie als Erste das Eltern-Kind-Zimmer nutzen kann.
Große Erleichterung für die Familien
Das Ganze sei ein großer Vorteil für die ganze Familie - auch für die dreijährige Leonie, die zwar zu Hause in Waldbrunn-Ellar bleiben muss, aber durch die wohnortnahe Betreuung, wenn schon nicht ihren kleinen Bruder, so doch wenigstens ihre Eltern immer wieder kurz sehen kann. "Es fühlt sich gleich alles nicht so schlimm an", sagte die junge Mutter.