Im Bistum Limburg wird das Geld knapp

Finanzdezernent Thomas Frings (links) und Herbert Braun, Vorsitzender des Diözesankirchensteuerrats, präsentieren den Jahresbericht 2020 des Bistums Limburg.  Foto: Bistum Limburg

Noch ist das Minus von 14,8 Millionen Euro im Haushaltsjahr 2020 durch Rücklagen gedeckt, aber das Bistum ist künftig gezwungen, Prioritäten zu setzen.

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LIMBURG. Das Bistum Limburg möchte, auch was den Umgang mit den eigenen Finanzen betrifft, transparenter werden: Druckfrisch zu diesem Jahresbeginn liegt der Jahresbericht 2020 des Bistums jetzt vor - den alle Interessenten einsehen können.

In der knapp 140 Seiten starken Broschüre sind die Jahresabschlüsse der diözesanen Körperschaften öffentlichen Rechts "Bistum Limburg", des "Bischöflichen Stuhls zu Limburg", des "Limburger Domkapitels" und der "Schulstiftung des Bistums Limburg" veröffentlicht. Zudem blickt der Jahresbericht auf das weltkirchliche Engagement des Bistums und auf die Umsetzung der Ergebnisse aus dem MHG-Folgeprojekt "Betroffene hören - Missbrauch verhindern".

"Geprägt war das Geschäftsjahr 2020 von der Corona-Pandemie. Damit verbunden ist eine rückläufige Wirtschaftsentwicklung", bilanziert Thomas Frings, Finanzdezernent und Ökonom des Bistums Limburg, in einer Pressemitteilung. Die Körperschaft "Bistum Limburg" sei aufgrund der guten Vorsorgepolitik der Vorjahre und einer verordneten Haushaltsdisziplin vergleichsweise gut durch das Krisenjahr gesteuert.

Ausgleich durch Einsatz von Rücklagen

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Dennoch weist das Bistum in der gewöhnlichen Tätigkeit vor Steuern, Abschreibung und Finanzergebnis zum ersten Mal ein negatives Ergebnis von 14,8 Millionen Euro aus. Dieses Defizit könne zwar durch ein starkes Finanzergebnis von 20 Millionen Euro und den Einsatz von Rücklagen gut ausgeglichen werden, läute aber den notwendigen Wandel ein.

"Wir müssen Prioritäten bei der Finanzplanung setzen. Ein 'Weiterso' kann es nicht geben. Wir müssen pastorale Schwerpunkte setzen und beraten, was künftig nicht mehr geleistet werden kann", stellt Domkapitular Wolfgang Rösch, Generalvikar des Bischofs von Limburg fest (Archivfoto: F. Schuld/Bistum Limburg). Der Bischöfliche Stuhl ist mit 1,9 Millionen Euro weiterhin defizitär. Dieser Fehlbetrag wird durch eine nachgelagerte Rücklagenveränderung um 800 000 Euro auf 1,1 Millionen Euro verbessert.

"Die Jahresabschlüsse des Limburger Domkapitels und der Schulstiftung des Bistums Limburg weisen gegenüber dem Vorjahr keine Besonderheiten auf", sagt Frings.

Mit Blick auf die Schulstiftung konnten erneut rund 920 000 Euro für die vielfältige Arbeit in den Schulen in Trägerschaft des Bistums bereitgestellt werden.

920 000 Euro in die Arbeit in Schulen investiert

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Mit der Veröffentlichung des Jahresberichts 2020 setze das Bistum sein Ziel, mehr Transparenz in Finanzangelegenheiten zu schaffen, weiter um, heißt es in einer Pressemitteilung. "Der neue Jahresbericht ist eine gute Weiterentwicklung. Er beinhaltet zum ersten Mal einen eigenen Lagebericht für das Bistum Limburg", sagt Herbert Braun, Vorsitzender des Diözesankirchensteuerrats im Bistum Limburg.