Limburg prüft Busfahren ohne Fahrer am Steuer

Rollen solche Busse ohne Fahrer auch bald durch Limburg? Besucher schauen sich den autonomen Kleinbus e.Go Mover an  Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Rollen bald Busse ohne Fahrer durch Limburg? Die Stadtpolitiker haben das diskutiert.

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. Limburg. Sollen in Limburg bald Busse ganz von alleine fahren, ohne jemand, der am Steuer sitzt? Ob selbstfahrende Busse eine Option für die Stadt sein könnte, wollten die Grünen prüfen lassen.

Deren Fraktionschef Sebastian Schaub begründete in der jüngsten Stadtverordneten-Versammlung den Antrag. "Selbstfahrende Fahrzeuge bieten für den öffentlichen Nahverkehr neue Perspektiven", sagte Schaub. Sie seien klein, luftschonend und für viele Menschen attraktiv, wie es in der Begründung heißt. Erst kürzlich habe der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) in Frankfurt einen erfolgreichen Versuch abgeschlossen. Auch am Flughafen in Frankfurt komme ein solches System zum Einsatz, ebenso an der Charité in Berlin. Viele Städte in Deutschland hätten diese Chance erkannt, sagte Schaub.

Marion Schardt-Sauer, Fraktionschefin der FDP erwiderte: "Wir Liberale sind technikaffin. Wir haben aber eine endliche Fläche im Verkehr zur Verfügung." Wenn man nun eine weitere Spur für selbstfahrende Busse reserviere, gehe dies zulasten der anderen Fahrzeuge. Die FDP halte den Grünen-Vorschlag für "nicht für umsetzbar".

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"Selbstfahrende Fahrzeuge bieten für den öffentlichen Nahverkehr neue Perspektiven" Sebastian Schaub, Fraktionsvorsitzender der Grünen

Peter Rompf, Fraktionschef der SPD sagte, dass er sich sehr wohl sinnvolle Nutzungen vorstellen könne. Allerdings sei die Anbindung an das Krankenhaus schon immer ein Thema gewesen, so sei ein Schrägaufzug erfolglos diskutiert worden. Ein weiteres Harakiri wolle er nicht. Der Festlegung der Prüfung auf bestimmte Strecken, wie eben auf diese, die im Antrag formuliert wurde, könne er nicht zustimmen, es müsse allgemeiner formuliert sein.

Paul Josef Hagen (SPD) sagte in Richtung Schaubs: "Ich gehe davon aus, dass Sie sich mit dem Antrag im Vorfeld beschäftigt haben und Erfahrungen abgerufen haben." Jugendliche testeten gerne, ob die Busse auch wirklich stehen blieben, sie stellten Mülltonnen davor - er halte das System noch lange nicht für ausgreift. Im Flughafenbereich auf gesonderten Schienen laufe das bestimmt gut und sei eine hervorragende Idee. In Limburg zweifelt er den Nutzen jedoch an.

"Wir haben aber eine endliche Fläche im Verkehr zur Verfügung."Marion Schardt-Sauer, Fraktionschefin der FDP

Kai-Hagen Maiwald von der Sozial-Ökologischen Fraktion entgegnete: "Dann darf man auch keine Zigaretten mehr ausprobieren. Das ist ein Totschlagargument. Dann kann man nur noch daheimbleiben."

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Sebastian Schaub schloss, dass es seiner Fraktion darum gehe, dass eine Prüfung zusammen mit dem RMV erfolge.

Dem Änderungsantrag der SPD, man solle mit dem RMV prüfen, auf welchen Strecken der Einsatz sinnvoll ist, die konkreten Routenvorschläge im Antrag zu streichen und die Ergebnisse dem Ausschuss für Stadtentwicklung vorlegen, folgten zwar SPD und CDU, die Grünen wollten dieser Änderung nicht folgen und stimmten mit Sozialökologischer Fraktion und AfD dagegen. Eine Enthaltung gab es von der FDP. Damit wird nun geprüft, ob bald fahrerlose Busse in Limburg unterwegs sind.