Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde haben bei einer Exkursion die Maßnahmen an Emsbach und Dombach erläutert.
BAD CAMBERG. Teile des Emsbachs und des Dombachs in Bad Camberg sind in den vergangenen Jahren renaturiert worden. Beim regionalen Erfahrungsaustausch zu den Gewässernachbarschaften Taunus-Lahn und Westerwald-Lahn in Bad Camberg haben nun Sara Zabel, Frank Zell sowie Michael Kühn von der Unteren Wasserbehörde (UWB) der Kreisverwaltung über die Renaturierung des Emsbachs zwischen Bad Camberg und Würges sowie am ehemaligen Wehr der Hammermühle in Oberselters berichtet.
Ingo Pfeiffer, bei der Hessischen Landgesellschaft für die Umsetzung des Programms "100 Wilde Bäche" zuständig, sowie Sara Zabel erläuterten dann bei der abschließenden Exkursion des Tages noch die Renaturierung des Dombaches zwischen Schwickershausen und Dombach. Es nahmen insgesamt 51 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Tagung teil, worüber sich die Vertreter der Unteren Wasserbehörde sehr freuten.
Nach den Grußworten des Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer, von Bürgermeister Jens-Peter Vogel (beide SPD) und Sara Zabel ging es zu einem einen Kilometer langen Abschnitt des Emsbachs zwischen Würges und der Kernstadt, der 2020 renaturiert wurde. Michael Kühn (UWB) und Henning Heinze (Planungsbüro Zick-Hessler, Wettenberg) stellten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Maßnahme vor: Deiche wurden zurückgebaut, die Gewässersohle des Bachs um bis zu einen Meter angehoben, die Ufer abgeflacht und aufgeweitet sowie ein Umgehungsgerinne an einer bestehenden Wehranlage errichtet.
In Oberselters schaute man sich anschließend den 400 Meter langen Abschnitt des Emsbachs im Bereich des ehemaligen Wehres der Hammermühle an. Sara Zabel stellte dort die Renaturierungsmaßnahme vor, die bereits im Jahr 2012 umgesetzt wurde. Der Bach wurde dort wieder zurück in den Taltiefpunkt verlegt. Das vorherige Gewässerbett, das zum Mühlenbetrieb einst aus der Talsohle heraus verlegt worden war, wird weiterhin mit Wasser aus dem Emsbach versorgt, sodass zwischen altem und neuen Gewässerverlauf eine naturbelassene Insel entstanden ist, die von den Oberseltersern "Oselti" genannt wird.
Uferrandstreifen mit vielen Gehölzen
Durch die Renaturierungsmaßnahme wurde die Durchwanderbarkeit für Fische und kleine aquatische Lebewesen wie beispielsweise Libellenlarven und andere Insekten wiederhergestellt. Nach zehn Jahren hat sich ein Uferrandstreifen mit vielen Gehölzen gebildet.
Anschließend ging es weiter zum letzten Exkursionspunkt an den Dombach an einen rund 500 Meter langen Abschnitt zwischen Dombach und Schwickershausen. Dort wurden im Dezember 2021 sieben "Wanderhindernisse" naturnah umgestaltet. Auch dabei ging es um die Durchgängigkeit für Fische und Kleinstlebewesen im Bach.