Philippsdamm in Limburg soll neue Fassade erhalten

Die Fassade gegenüber der Busempfangsstation wirft kein gutes Licht auf die Stadt. © Kerstin Kaminsky

Dem Ortsbeirat Limburger Innenstadt ist die beschmierte Hausfassade gegenüber der Busempfangsstation schon lange ein Dorn im Auge. Nun wird die Neugestaltung geplant.

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LIMBURG. Dem Ortsbeirat Limburger Innenstadt ist die beschmierte Hausfassade gegenüber der Busempfangsstation schon lange ein Dorn im Auge. Umso erfreuter zeigte man sich bei der Sitzung am Dienstagabend, dass auch die Hausgemeinschaft eine Beseitigung dieses "Unortes Philippsdamm" anstrebt. Als Vertreter der Eigentümer der Konrad-Kurzbold-Straße 6 stellten Dr. José Díaz del Basto und André Rudersdorf die aus ihrer Sicht notwendigen Schritte für eine Neugestaltung der Fassade vor.

Wenn sie auch selbst nicht ständig diese scheußliche Fassade der Rückseite der Liegenschaft vor Augen haben, so seien doch alle Eigentümer davon betroffen, betonte Díaz del Basto. Man müsse der Verwahrlosung dieser Ecke entgegenwirken, damit nicht der ganze Stadtteil verfalle. "Was sich dort abends abspielt, ist einfach unglaublich", beklagt er. Von vielen Leuten habe er bereits gehört, dass sie sich nicht mehr sicher fühlten.

Zum anderen ist der Philippsdamm für Hunderte von Touristen, die dort aus den Reisebussen steigen, der ersten Eindruck von Limburg. "Statt der erwarteten Sehenswürdigkeiten müssen sich die Besucher fühlen, als seien sie im Ghetto gelandet."

"...als seien wir in einem Ghetto gelandet"

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Anstelle dieses deprimierenden Anblicks schlägt die Hausgemeinschaft eine Fassadengestaltung vor, die etwas über die Kultur und Geschichte der Stadt Limburg aussagt. Dazu wurde bereits das Gestaltungskonzept "Via Publica" erarbeitet. Es thematisiert die alte römische Handelsstraße, welche Limburg schon vor 1000 Jahren zu Wohlstand und Kultur verhalf. Díaz del Basto schätzt, dass das Projekt inklusive aller Vorbereitungen und der gestalterischen Umsetzung etwas 25 000 Euro kosten würde.

Die Fassade müsste abschließend mit einer Schutzschicht versehen werden, die zwar keine neuen Schmierereien verhindere, aber deren Beseitigung erleichtere, fügte André Rudersdorf an. Um Sprayer abzuschrecken, schlägt er außerdem die Installation von Kameras vor. Im Übrigen hätte er jüngst etwas von einem Konjunkturprogramm zur Sanierung von Fassaden in Innenstädten gelesen.

Oliver Schrangs (SPD) berichtete, dass der Ortsbeirat schon lange versucht habe, die Eigentümer zu erreichen. "Jetzt sind wir da, wo wir gern schon im Mai 2019 gewesen wären", freute er sich.

Carsten Becker (CDU) machte klar, dass der Ortsbeirat keine Entscheidungsbefugnis habe, aber das Vorhaben als Haushaltsvorschlag gern mit einbringe. Angelika Seip (Grüne) regte an, das fertigen Kunstwerk durch einen kleinen Dachüberstand vor Witterung zu schützen und mit LED-Beleuchtung ins rechte Licht zu rücken.

Weiterer Fahrradständer an der Kirche

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Stefan Schäfer (CDU) gab zu bedenken, dass es in Anbetracht der anstehenden Großbaustelle Lichfieldbrücke aktuell kein guter Zeitpunkt für den Start dieses Projektes sei. Nichtsdestotrotz solle gegen den Vandalismus am Philippsdamm vorgegangen werden. Da die Graffiti an der Fassade zumeist auf Verursacher mit Zuwanderungshintergrund hinwiesen, schlug Frank König (FDP) vor, den Ausländerbeirat anzusprechen.

Abschließend dankte der Ortsbeirat der Eigentümergemeinschaft für das Engagement und begrüßte den Motivvorschlag "Via Publica". Man werde den Magistrat bitten, die Eigentümer bei der Realisierung und der Akquise von Fördermitteln zu unterstützen. Das Gremium signalisierte eine Beteiligung aus den Sofortmaßnahmen 2023.

Mit einem weiteren einstimmigen Beschluss bittet der Ortsbeirat die städtischen Gremien um Prüfung, inwieweit im Bereich der Weststadt - insbesondere im Bereich von Schulen und Kitas - eine verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen werden kann.

Außerdem sprachen sich die Mitglieder des Ortsbeirats für einen weiteren Fahrradständer an der evangelischen Kirche am Bahnhof aus und erklärten Bereitschaft, sich aus den "Verfügungsmitteln" an den Kosten zu beteiligen.