Grünflächen, Sportanlagen, Angebote für die Jugend, aber auch ein Gesamt-Verkehrskonzept, das wünschen sich die Bürger. Jetzt liegen die Egebnisse einer Online-Bewertung vor.
LIMBURG. Mehr Projekte für Kinder und Jugendliche, die Gestaltung und Weiterentwicklung der Frei- und Grünflächen sowie Verbesserungen im Bereich Verkehr - das sind einige der Wünsche der Bürger aus der Limburger Südstadt. Sie waren von Mitte Mai bis Anfang Juni dazu aufgerufen, ihre Vorstellungen für die Südstadt in einer Online-Bürgerbeteiligung einzubringen. Sie ist Teil des Städtebauförderprogramms "Sozialer Zusammenhalt" (vormals: soziale Stadt).
Der Magistrat hat sich laut Bürgermeister Marius Hahn (SPD, Foto: Stadt Limburg) mit der Auswertung der Bürgerbeteiligung beschäftigt. "Ich freue mich, dass die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit genutzt haben und ihre Meinungen und Vorschläge eingebracht haben", sagte Hahn. 1700 Bewertungen, 178 Kommentare und 32 neue Projektvorschläge wurden dabei eingebracht.
178 Kommentare und 32 neue Projektvorschläge
Bei der Online-Bürgerbeteiligung konnte das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept, kurz ISEK, bewertet werden. Das ist eine Liste mit 105 verschiedenen Projekten, die in den kommenden 10 bis 15 Jahren in der Limburger Südstadt umgesetzt werden sollen. Über eine interaktive Karte wurden die Projekte verortet und die Bürger konnten einen Daumen hoch oder runter vergeben, einen Kommentar einreichen oder einen Vorschlag für ein weiteres Projekt machen.
Besonders viele positive Bewertungen, teilte die Stadt mit, erhielten die Kinder- und Jugendprojekte, aber auch die Projekte im Frei- und Grünraum. Demnach sei der Wunsch nach einem neuen Jugendtreff oder einem Jugendzentrum groß. Auch die Ersteller des ISEK vom Architektur- und Planungsbüro Rittmansperger sahen dies als wichtigste Maßnahme für die Südstadt. Das Land hat dafür bereits eine Förderung von einer Million Euro zugesagt.
Die Bürger bewerteten, informierte die Stadt, auch den Vorschlag zum Ausbau der Kinderbetreuung als positiv, ebenso das Vorhaben, die Egenolf-Anlage neu zu gestalten. Ziel sei ein attraktiver Park zum Verweilen, Spazieren und Spielen.
Auch generationsübergreifende Sportanlagen fänden großen Anklang. Die Vision seien mehrfach nutzbare Sportflächen und die Gestaltung eines offenen Begegnungsorts.
Darüber hinaus habe es 32 neue Projektvorschläge gegeben. Der Schwerpunkt lag laut Stadt dabei auf dem Thema Mobilität. Vermisst werde ein Gesamt-Verkehrskonzept. Zudem gebe es Kritik an den Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger. Auch wünschten sich Bürger bessere Busanbindungen.
"Viele Themen gehen wir da bereits an oder haben sie im Blick", sagt Bürgermeister Hahn. Er verweist auf den Masterplan Mobilität und den Green-City-Plan. Verbesserungen im ÖPNV solle es über das Anrufsammeltaxi geben. In Vorbereitung sei darüber hinaus ein gesamtstädtisches Radverkehrskonzept.
Vorgeschlagen wurde auch ein Tauschring, in dem Bürger eine Dienstleistung anbieten, dafür Stunden sammeln und diese dann für die Inanspruchnahme anderer Dienstleistungen eintauschen können. Andere Ideen seien die Gründung eines Naturschutzvereins, ein Blumengarten zum Andenken an Verstorbene oder Gärtnern in der Stadt hinter Mehrfamilienhäusern.
Ein Tauschring für Dienstleistungen fehlt
In den Kommentaren und Bewertungen werde aber auch deutlich, was die Bürger nicht wollen: eine Bebauung der Fläche des ehemaligen Bolzplatzes in der Zepplinstraße. Vorgeschlagen wurde für die Fläche der Bau von integrativem und bezahlbarem Wohnraum.
Insgesamt stoßen die vorgeschlagenen Projekte des ISEK auf Akzeptanz: Dies zeige sich daran, dass nur drei Prozent der Bewertungen negativ waren.