Stehende Ovationen, Bravo-Rufe und frenetischen Beifall haben das Kammerensemble Classic der Deutschen Oper Berlin und die Sopranistin Patricia Freres und die Mezzosopranistin...
RUNKEL. Stehende Ovationen, Bravo-Rufe und frenetischen Beifall haben das Kammerensemble Classic der Deutschen Oper Berlin und die Sopranistin Patricia Freres und die Mezzosopranistin Kassandra Dimopoulou in der vollen evangelischen Kirche in Runkel bekommen.
Sie waren schon ein paar Mal in Runkel und haben jedes Mal das Publikum begeistert. Jetzt kamen das Ensemble und die Sängerinnen zum Kultursommer „Dialog Runkel“ zurück und hatten im Gepäck ein „Best of Opera-Diven“. Und in der Tat, beide Sängerinnen sind ausgesprochene Diven, was ihre Stimme betrifft. Moderiert wurde das Konzert von Jörg Sauer, der witzig und charmant durch das Programm führte.
Das Intro des Kammerensembles war mal imposant, mal leise, kraftvoll, mächtig, bevor Patricia Freres von Puccini „Oh, mio Babbino caro“ mit ihrer leidenschaftlich, emotionalen Stimme sang. Der 1858 geborene Komponist habe für Frauen die schönsten Lieder geschrieben, die in seinen Stücken jedoch meistens sterben mussten – außer in seiner dritten Oper, einer Komödie, sagte Sauer.
Viel Applaus auch für das Kammerensemble
Bereits nach dem ersten Stück erklang großer Applaus. Kassandra Dimopoulou brillierte mit Bizets „Habanera“. Nicht nur ihre großartige Stimme, auch ihre Grazie und ihr Anmut wurde vom Publikum stürmisch beklatscht. Sauer erläuterte, dass Bizets Werk „Carmen“ bei der Premiere kein großer Erfolg war, nur Brahms habe darin ein großes Meisterwerk erkannt. Bizet starb nur drei Monate nach der Uraufführung. Jede Stimme der beiden Diven war für sich allein ein Ereignis, bei den Duetten jedoch waren sie ein Hochgenuss.
So genossen die Besucher die schönsten Duette und Arien von Luxemburgs führender Sopranistin Patricia Freres und der griechischen Mezzosopranistin Kassandra Dimopoulou. Darunter „Mira o Norma“ von Bellini, „Baccarole“ von Offenbach und das Blumenduett „Delibes“, das Sauer als schönstes Duett, das je für Sopran und Mezzosopran geschrieben wurde, bezeichnete. Beide Sängerinnen wirkten sehr vertraut, fast schwesterlich, trotz gegensätzlicher Erscheinung.
Auch das Kammerensemble mit Tatjana Blome am Flügel, Isabella Homann am Fagott, Matthias Höfele an der Klarinette und Jochen Hoffmann an der Querflöte bewiesen außerordentliche Virtuosität und Spielfreude, für die es riesigen Applaus gab.
Von Sabine Gorenflo