Beim Kreisparteitag der CDU Limburg-Weilburg sprachen 97 Prozent der Delegierten erneut Andreas Hofmeister das Vertrauen als Vorsitzender der Partei aus.
RUNKEL-STEEDEN. Von Corona-Angst war beim 79. Kreisparteitag der CDU Limburg-Weilburg im voll besetzten Bürgerhaus Steeden nichts zu merken. Von den 185 Delegierten der Stadt- und Gemeindeverbände des Kreises waren 172 Stimmberechtigte anwesend. 97 Prozent der Delegierten sprachen Andreas Hofmeister das Vertrauen aus und bestätigten ihn für eine weitere zweijährige Amtszeit. Er sitzt somit als Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes immer noch fest im Sattel.
In seinem Bericht blickte Hofmeister auf zwei bewegte Jahre zurück. "Leider sind Themen von damals, beispielsweise wie wir uns als Union auf Bundesebene positionieren, um wieder mehr Zustimmung im politischen Wettbewerb zu bekommen, bis heute nicht geklärt", bedauerte er und drückte gleichzeitig seine Hoffnung auf eine entscheidende Weichenstellung am 25. April aus.
Die CDU sei immer dann erfolgreich gewesen, wenn sie sich auf ihre wertekonservativen, wirtschaftsliberalen und christlich-sozialen Wurzeln besonnen habe. "Wenn es uns gelingt, dies wieder abzubilden, ist unsere Zeit als Volkspartei noch lange nicht vorbei", versichert Hofmeister. Keiner der drei prominenten Kandidaten für den Vorsitz der Bundes-CDU könne auf die aktuellen Herausforderungen mit einem "weiter so" antworten. "Wir brauchen ein Signal des Aufbruchs und eine klare inhaltliche Orientierung", betonte Hofmeister. Doch könne nicht allein diese eine Spitzen-Person das lösen. Humorvoll fügt er an: "Trotzdem hoffe ich, dass Ende April nochmal der Merz kommt".
Klar wandte sich Hofmeister gegen die AfD und bezeichnete deren Art mit den Ängsten der Menschen umzugehen, als Nährboden für verwirrte Ideen, wie man es in Hanau erleben musste. "Obwohl dieser Mensch nicht von der AfD direkt angeleitet wurde, so schien er sich doch trotzdem in deren Gedankenwelt von Spaltung und Abqualifizierung zu bewegen".
Wenn auch in differenzierter Herangehensweise, so würde auch die Extreme von ganz links das Ziel verfolgen, unser System zu überwinden und dabei die Parlamente als Mittel zum Zweck benutzen. "Ramelow ist nicht der nette Bodo, als den er sich gibt", rügte Hofmeister. Eine Zusammenarbeit mit den Linken könne für die CDU keine Option sein.
Mit Blick auf die Kommunalwahl 2021 sagte er: "Unsere CDU ist führend im Kreis und das soll auch so bleiben." Deshalb müsse vom Kreisparteitag ein Signal ausgehen, dass die Christdemokraten eine geschlossene, anpackende und gut aufgestellte Partei sind.
Christian Wendel warf in seinem Bericht aus der Kreistagsfraktion Schlaglichter auf die Kreispolitik und hob Erfolge bei den Beratungen des Doppelhaushaltes 2020/21 hervor. So würden Städte und Gemeinden durch eine Absenkung der Kreis- und Schulumlage deutlich entlastet. Eine kraftvolle Unterstützung von mehr als 5 Millionen Euro erhielten die Kommunen zudem über das neu aufgelegte Förderprogramm "Stark und innovativ" im Rahmen des Zukunftsfonds Limburg-Weilburg. Das Programm "Bezahlbarer Wohnraum" würde weitergeführt und um drei wichtige Säulen ergänzt. Das sind Revitalisierung der Ortskerne, Weiterbildung der Feuerwehren und die Förderung von Nachhaltigkeitsprojekten.
Außerdem werde massiv in die digitale Infrastruktur der Schulen investiert. "Dabei hat der Landkreis weitergedacht und auch ein Konzept für die Betreuung der digitalen Ausstattung an den Schulen erarbeitet", so Wendel.
Bei den Vorstandwahlen gab es insgesamt 21 Positionen zu besetzen. Stellvertreter von Andreas Hofmeister sind Irmgard Claudi, Frank Guckelsberger, Johannes Hanisch und Stephan Schumm, der auch das Amt des Kreismitgliederbeauftragten innehat. Kreisschatzmeister bleibt Harald Hoppe, Kreisschriftführerin Christine Zips. Darüber hinaus wurden 14 Beisitzer gewählt.