Investor will Schwimmbad in Weyer bauen

Die 3-D-Fotokollage zeigt das geplante Landhaus in Weyer.

Carlos Merz möchte ein multifunktionales Landhaus errichten. Am kommenden Montag soll der Gemeindevorstand das Vorhaben absegnen.

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Villmar. Bekommt Weyer ein eigenes Hallenbad? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Gemeindevorstand von Villmar am kommenden Montag. Investor Carlos Merz, der bereits das Restaurant Wissegiggl, die Carolinger Bäckerei und das Hüttendorf in dem Ortsteil der Kommune betreibt, möchte nämlich das Angebot für seine Gäste sowie für die Bürger aus Weyer und aus den umliegenden Dörfern erweitern. Er plant den Bau eines Carolinger Landhauses samt Schwimmbad, das gegenüber von seiner Bäckerei an der Ecke Brühlstraße/Wiesenstraße entstehen soll.

Für die Öffentlichkeit zugänglich

„Das neue Landhaus steht für Multifunktionalität“, sagt Merz. Das 162 Quadratmeter große Hallenbad will er im Untergeschoss des Gebäudes bauen lassen. Dort könne es aufgrund der thermischen Bedingungen „gut in die Erde verpackt werden“. Eine große Fensterfront ermögliche den Gästen während dem Baden einen Blick nach draußen. „Das Schwimmbad soll künftig für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Außerdem können Schulen gerne an Ort und Stelle ihren Schwimmunterricht durchführen“, so der Investor.

„Darüber hinaus soll im Erdgeschoss des Landhauses ein Physiotherapeut einziehen“, berichtet Merz. Es gebe bereits einen Interessenten aus Weyer. Weitere Räume in dem Gebäude möchte der Geschäftsmann einer Altenpflegerin zur Verfügung stellen, die dort eine Tagespflege eröffnen will. Und auch für das Obergeschoss hat Merz bereits konkrete Pläne. „Sollte der Gemeindevorstand dem Projekt zustimmen, entstehen hier vier bis sechs Wohnungen für Senioren“, teilt er mit. Ältere Mitbürger, die eine Alternative zu einem Seniorenheim suchen, seien an Ort und Stelle sehr gut aufgehoben.

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Den Strom selbst produzieren

Merz denkt im Zuge seines Vorhabens auch an die Umwelt. „Genau wie auf den anderen Häusern in dem Areal, sollen auf dem Carolinger Landhaus Photovoltaik-Anlagen installiert werden“, sagt er. So könne ein sehr großer Teil des benötigten Stroms selbst produziert werden. Und wie wird das Gebäude eigentlich aussehen? Der Unternehmer möchte den unteren Bereich mit Steinen und Beton bauen lassen. Das Obergeschoss werde hingegen einer Holzfassade erhalten.

Carlos Merz will den eigenen Angaben zufolge mit dem Projekt zunächst kein Geld verdienen. „Darum geht es nicht. Vielmehr möchte ich mit dem Landhaus mein Angebot für die Bürger und Gäste abrunden“, betont er. Ziel sei es, dem Dorf Weyer etwas zu bieten. „Und die Nachfrage nach einem Hallenbad ist durchaus vorhanden.“ Der Unternehmer, der bereits im Jahr 2018 die Idee hatte, ein solches Landhaus errichten zu lassen, geht davon aus, dass das Projekt insgesamt mehr als zwei Millionen Euro kosten wird. „Die Baupreise sind derzeit einfach sehr hoch“, weiß er.

Und was steht der Realisierung des Projekts eigentlich noch im Wege? Den Angaben von Merz zufolge habe er bereits einen Bauvorantrag beim Landkreises Limburg-Weilburg gestellt. „Die Unterlagen wurden komplett eingereicht“, sagt er. Es fehle nun noch die Genehmigung vom Villmarer Gemeindevorstand. Nur wenn dieser vollumfänglich hinter seinem Vorhaben stehe, werde der Investor einen Bauantrag stellen und das Projekt weiter vorantreiben.

Die Verantwortlichen derGemeinde Villmar hätten unter anderem noch aufgrund einer Abweichung der zunächst geplanten Gebäudehöhe um 50 Zentimeter bedenken. „Außerdem wird es während den Beratungen am kommenden Montag auch um den Abstand zum Nachbargrundstück gehen“, berichtet Merz. Dies sei aber eigentlich nur eine Formalität.

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Bürgermeister lobt Landhaus-Idee

Bürgermeister Matthias Rubröder (CDU) steht dem Vorhaben grundsätzlich positiv gegenüber. „Es handelt sich um eine gute Idee, die Carlos Merz uns am 19. Dezember präsentiert hat. Das Projekt selbst wird von mir nicht in Frage gestellt“, sagt der Rathauschef. Die Tendenz gehe eher in Richtung Befürwortung des Neubaus. Der Gemeindevorstand müsse allerdings noch über die Probleme in Bezug auf die Gebäudehöhe und den Abstand zum benachbarten Grundstück debattieren.

Sollte sich der Vorstand der Kommune für das Projekt aussprechen, werde die Umsetzung laut Merz allerdings trotzdem nicht in den kommenden Monaten beginnen. „Wir können nämlich nur im Winter bauen, da im Sommer der Staub und Lärm die anwesenden Gäste enorm stören könnte“, sagt er. Im Bestfall werde man wohl im November dieses Jahres loslegen und Ende 2024 fertig werden.