Massenfrühstück auf der Lahnbrücke

Fröhliche Stimmung herrscht während des Frühstücks auf der Aumenauer Lahnbrücke. Vor Nieselregen schützen die kurz zuvor angeschafften Pavillons. Foto: Margit Bach
© Margit Bach

Rührei von Eiern glücklicher Aumenauer Freilaufhühner, frische Brötchen vom örtlichen Bäcker mit Belag vom Metzger, köstliche Marmelade aus dem Marmeladenpfarramt: Was...

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VILLMAR-AUMENAU. Rührei von Eiern glücklicher Aumenauer Freilaufhühner, frische Brötchen vom örtlichen Bäcker mit Belag vom Metzger, köstliche Marmelade aus dem Marmeladenpfarramt: Was begehrt das Herz mehr an einem friedlichen Sonntag, wenn zu alledem untendrunter auch noch die Lahn ruhig dahin fließt und rundherum nur nette, fröhliche Menschen zugegen sind? „Freustück uff de Brück´“, lautete das Motto am Sonntag, eingeladen hatte der Förderverein Kultur und Soziales (Kuso) Aumenau.

Die aktuelle Brückensperrung in Aumenau für Kraftfahrzeuge war Anlass für das Team, zu einem gemeinsamen Frühstück einzuladen. Und natürlich sollte es auch nicht regnen. Um auf Nummer sicher zu gehen, hatten die Verantwortlichen dann doch schnell noch fünf neue Pavillons angeschafft, sodass annähernd alle der 120 Frühstückswilligen gemütlich Platz fanden, als der Morgen tatsächlich von feinem Nieselregen befeuchtet wurde.

„Die Brücke verbindet den Taunus mit dem Westerwald“, sagte Andreas Städtgen, einer der Kuso-Aktiven, „und am liebsten hätten wir gerne die beiden zuständigen Pfarrer für einen gemeinsamen Gottesdienst gewonnen.“ Da aber die Gottesdienstpläne einer längeren Vorlaufzeit bedurft hätten, konnte dies nicht umgesetzt werden.

Die Resonanz sei überwältigend gut und Wünsche nach einer Wiederholung seien auch geäußert worden, so Andreas Städtgen. Und er fügte an, dass keine primär wirtschaftlichen Interessen verfolgt würden, sondern fast alles selbst von den Frühstückern mitgebracht worden sei. Der Kaffee, den Evi Seufert immer wieder frisch kochte, konnte auf Spendenbasis erworben werden. Lediglich die Eier wurden verkauft: Der Kuso-Vorsitzende Kai Lißfeld hatte sich liebevoll mit diesen rund 250 Stück beschäftigt, sie schon zu Hause aus den Eierschalen befreit und die gelbe Substanz in Flaschen abgefüllt. So mussten sie nur auf dem großen Grillherd gebraten werden. Und dann wurden sie mit oder ohne Speck und Kräutern kredenzt. Die Eierkasse betreute übrigens Luke Lißfeld.

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Der anderthalbjährige Noah Lenz auf dem Arm von „Opa“ Arnold-Richard Lenz war völlig fasziniert von den ab und zu vorbeifahrenden Zügen, während „Oma“ Martina zusammen mit den am weitesten angereisten Gästen zusammen frühstückte: Dies waren nämlich Peter Hess und Axel Hofmann aus Nürnberg. Sie hatten Michael Lenz, den Sohn von Martina und Arnold, über ihre Arbeit kennengelernt und waren schon Kanufahren auf der Lahn. Und da ihnen die Landschaft sehr gut gefällt und sie die Freundschaft mit Michael auch gerne pflegen, frühstückten sie diesmal eben in Aumenau.

Der ein oder andere Vorbeikommende nutzte das Zusammentreffen mit Bekannten zu einem Plausch – und als der braun gebrannte, tags zuvor aus dem Sylt-Urlaub zurückgekehrte Peter Köth ins Spiel kam, ging sogar die Sonne wieder auf. Einige Meter weiter, zu Beginn der Elkerhäuser Straße, fand sogar ein „Alternatives (Brücken-) Frühstück“ statt: Margit Moos, die dort wohnt, hatte ihre Geschwister, Freundinnen und Freunde auf den großen überdachten Balkon zum Frühstück eingeladen.