Villmar: Über 30 Vereine stellen sich vor

Von Gehfußball über Musik bis zum Naturschutz: Die Vereine stehen am 5. November im Mittelpunkt - diese Idee steckt dahinter.

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VILLMAR. Laufen ist verboten - das ist die wichtigste Regel beim Gehfußball. Die Sportart wird am 5. November beim Tag der Vereine in der Villmarer König-Konrad-Halle vorgestellt. Dann geht es aber nicht nur ums Kicken. Über 30 Vereine aus allen Ortsteilen präsentieren ihre Angebote - vom Helferkreis über die Landfrauen und die Peter-Paul-Garde bis hin zu den Gesangvereinen, der Feuerwehr und den Naturschützern.

Die Idee, das Ehrenamt mehr zu würdigen, geht auf einen SPD-Antrag zurück. Anfang 2020 regte die Fraktion an, dass auf einer jährlichen Veranstaltung ehrenamtlich Tätige geehrt werden sollten. Viele Vereine würden damit kämpfen, dass sich immer weniger Menschen für ihre Belange einbringen könnten oder wollten, hieß es damals in der Antragsbegründung. Das sehr wichtige Engagement solle deshalb zumindest auf kommunaler Ebene in Villmar hervorgehoben werden. Der Ausschuss für Kultur, Sport und Soziales wurde beauftragt, ein Konzept für eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung auszuarbeiten, die dem "hohen Stellenwert des facettenreichen ehrenamtlichen Engagements" in der Kommune Rechnung trägt.

Dort sei das Thema ausgiebig diskutiert worden, berichtet die stellvertretende Ausschussvorsitzende Angelika Guidry (SPD). Auch mit Vereinen sei Rücksprache genommen worden. Aus der ursprünglichen Idee eines Ehrenamtstages mit Ehrungen sei der Tag der Vereine entstanden. "Die Vereine können sich und ihre Arbeit an Ständen vorstellen und das Programm mitgestalten, aber auch Ehrungen für besondere Leistungen sind möglich", erklärt Angelika Guidry. Sie gehört zusammen mit Pia Keßler (CDU) und Aline Rosbach von der Gemeindeverwaltung dem kleinen Organisationsteam an, das die Veranstaltung plant. Für die Vereine gab es im Sommer eine Infoveranstaltung, um weitere Einzelheiten zu klären.

Fast die Hälfte der über 70 Vereine im Marktflecken nutzt die Gelegenheit, um sich einem größeren Publikum vorzustellen. "Wir haben über 30 Anmeldungen", sagt Aline Rosbach. Die Vereine bauen Stände auf, können aber auch beim Programm mitwirken.

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Nicole Schneider vom RSV Weyer nutzt diese Gelegenheit gleich zweimal. "Der Tag der Vereine ist eine tolle Idee", meint die Trainerin der Gehfußballer aus Weyer. Mit einem Vortrag möchte sie die vor etwas über zehn Jahren in England entstandene Sportart bekannter machen. Gehfußball wurde für Ältere entwickelt mit Extra-Regeln, die Verletzungen und körperliche Überforderungen vermeiden.

"Am Anfang braucht es viel Selbstdisziplin, aber es macht Riesenspaß, ich möchte neugierig machen und zum Mitmachen animieren", sagt die frühere Leichtathletin, die selbst mitkickt. "Wenn alle da sind, sind wir 22 Frauen und Männer", erklärt Nicole Schneider. Sie ist zudem Kreisbeauftragte für das Sportabzeichen, über das sie in einem zweiten Vortrag spricht.

Mit den Bürgern ins Gespräch kommen

Auch auf der Bühne ist einiges los beim Tag der Vereine, der von 10 bis 17 Uhr dauert. Der evangelische Kirchenchor Weyer und der Männergesangverein "Eintracht" Weyer singen, außerdem wird Sängerkreis-Vorsitzender Peter Sussiek Mitglieder des Männerchores ehren. Die Ballettkinder des TV Villmar zeigen ihr Können, und die Schützen des SV "Diana" Aumenau bereiten eine Präsentation vor.

An den Ständen wollen Mitglieder der Vereine mit den Bürgern ins Gespräch kommen. "Wir wollen die Menschen unterstützen, als neues Angebot gibt es das Einkaufstaxi", sagt Angelika Guidry, Vorsitzende des Helferkreises, der unter anderem auch den Aumenauer Kleidersalon betreibt. Direkt neben dem Helferkreis stellt "Vielfalt Runkel & Villmar", die Partnerschaft für Demokratie, seine Arbeit mit vom Bund geförderten Projekten für ein offenes Miteinander und gegen Extremismus vor.

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Das sind nur zwei Beispiele. Vielfalt ist bei den verschiedenen Vereinen angesagt. Es geht unter anderem um Obst- und Gartenbau, Generationenhilfe, das Miteinander im Dorf, Musik, Motorradfahren, Jugendfußball, Lahnmarmor, Heimatgeschichte, Tennis und Tischtennis. Verschiedene Sozialverbände sind ebenso dabei. "Wir freuen uns, wenn viele Bürger kommen und sich informieren", sagt Aline Rosbach vom Organisationsteam. "Villmar hat viel zu bieten", ergänzt Angelika Guidry. Wenn das Wetter mitspiele, könne es auch spontan zu Vorführungen auf dem Außengelände kommen.