Um die beiden Kliniken im Corona-Ernstfall zu entlasten, richtet der Landkreis in Weilburg und Limburg Turnhallen her. Dort sollen Kapazitäten geschaffen werden, um Patienten...
. Weilburg/LimburgDie Kreisverwaltung trifft derzeit Vorkehrungen, um die Krankenhäuser in Weilburg und Limburg zu entlasten, sollten sie irgendwann wegen der Corona-Pandemie an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Dafür werden die Turnhallen der Jakob-Mankel-Schule in Weilburg und der Tilemannschule in Limburg hergerichtet.
Wie Jan Kieserg, Pressesprecher des Kreises, auf Nachfrage mitteilt, handelt es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme, um auf den "Worst Case" vorbereitet zu sein und dann schnell handeln zu können. Der "Worst Case", also der schlimmste Fall, trete dann ein, wenn das Kreiskrankenhaus Weilburg und das Limburger St. Vincenz-Krankenhaus durch die Aufnahme von Covid-19-Patienten an ihre Grenzen stoßen würden. Dies sei derzeit aber nicht der Fall, betont Kieserg. Allerdings gebiete es die Stunde, vorbereitet zu sein. "Wir versuchen, so gut wie möglich auf den schlimmsten Fall vorbereitet zu sein. Wenn er nicht eintritt, ist das umso besser", sagt Kieserg.
Auf Vorschlag von Landrat Michael Köberle (CDU) und Kreisbrandinspektor Georg Hauch sollen die beiden Turnhallen so ausgerüstet werden, dass dort medizinisches Personal Patienten, die sich an die Krankenhäuser wenden, zunächst in Augenschein nehmen können. Dabei geht es darum, zu entscheiden, wer dringend eine Behandlung im Krankenhaus benötigt und wer von den Fachkräften vor Ort behandelt werden kann. Derzeit sei dieses Vorgehen aber nicht nötig.
Weil sie in räumlicher Nähe zu den Kliniken liegen und derzeit für den Schul- und Vereinssport geschlossen sind, seien die beiden Hallen ausgewählt worden, erklärt Kieserg. In den beiden Turnhallen sei bisher nur ein Schutzboden verlegt worden, sodass im Notfall schnell mit dem Aufbau der Gerätschaften begonnen werden könne.
Der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses, Peter Schermuly, hatte Mitte der Woche erklärt, dass in der Klinik am Steinbühl verschiedene Maßnahmen getroffen wurden, um die Kapazitäten auszuweiten. So werden planbare Eingriffe verschoben, sofern möglich. Die geriatrische Tagesklinik und die Ambulanzen werden geschlossen, ausgenommen sind Notfallpatienten. Außerdem wird die Aufstockung der Intensivkapazitäten vorbereitet.
Die Geschäftsleitung hat einen Urlaubsstopp erlassen, weitere Mitarbeiter werden rekrutiert - etwa Personal, das in Sonderurlaub ist oder Erziehungsurlaub nimmt. Auch Teilzeitbeschäftigte könnten eine Aufstockung erfahren.
Von Olivia Heß