Die Stadtwerke in Weilburg sind eines von elf Mitgliedern. Angestoßen hat das Projekt die Technische Hochschule Mittelhessen. Limburg will auch noch mitmachen.
Weilburg. Die Stadtwerke Weilburg sind Mitglied in einem Verein für Energiesicherheit geworden. Elf regionale Energieversorger haben auf Initiative der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) das „Institut für Transformationsaufgaben in der Energiewirtschaft und Energietechnik“ (ITEE) als Verein gegründet. Zwei weitere Versorger wollen noch beitreten, darunter die Energieversorgung Limburg. Das teilen die Stadtwerke und die THM in einer Mitteilung mit.
Die Herausforderungen durch den Umbau der deutschen Energieversorgung und -infrastruktur könnten nur gemeinsam gemeistert werden, heißt es in dem Schreiben. Der nun gegründete Verein diene dem Austausch, der Vernetzung und insbesondere der von der THM geleisteten wissenschaftlichen Begleitung der Transformation.
Regionale Energieversorger stünden bei der Gestaltung der Energiewende vor ähnlichen technischen und rechtlichen Fragestellungen. An der THM befasst sich das interdisziplinäre Kompetenzzentrum für Energietechnik und Energiemanagement (etem) fachbereichsübergreifend mit solchen Fragen zur Energiewandlung, Energieverteilung und Energieanwendung. „Wir können hier unsere Expertise und wissenschaftliche Begleitung anbieten und können die heimischen Energieversorger bei der Umsetzung der kommunalen Wärmewende und der Transformation der Energienetze unterstützen“, sagt Zentrumssprecher Professor Olaf Berger, zugleich Vizepräsident der Hochschule.
In der Gründungsversammlung des Vereins wurden Matthias Funk, Technischer Vorstand der Stadtwerke Gießen, und Dr. Thorsten Reichel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Nauheim, als gleichberechtigte Vorsitzende gewählt.
THM hat das Projekt initiiert
Dem Vorstand gehören darüber hinaus gemäß Satzung als Kassierer Jürgen Bepperling (Stadtwerke Herborn), als Schriftführer Michael Garhamer (Energie und Versorgung Butzbach) und Julia Antoni (Stadtwerke Oberursel), Jens Nehl (EnergieGesellschaft Frankenberg) sowie Oliver Habekost (Kreiswerke Main-Kinzig) als Beisitzer an. Die THM ist im Vorstand nicht vertreten, sondern stellt mit Professor Thomas Stetz und Professor Stefan Lechner die wissenschaftliche Leitung.
Operativ ist vorgesehen, die wissenschaftliche Ausbildung des Personals der Mitgliedsunternehmen an der THM zu leisten. Die Mitarbeitenden sind dafür bei den jeweiligen Versorgern beschäftigt, zugleich aber als reguläre Studierende an der THM oder anderen Hochschulen eingeschrieben – etwa in Studienfächern wie Energietechnik, Mechatronik, Energiewirtschaft und Energiemanagement oder auch Elektro- und Informationstechnik und Maschinenbau.
„Um die Energiewende erfolgreich zu schaffen, bedarf es eines intensiven Erfahrungsaustausches der Marktteilnehmer im Hinblick auf neue Lösungsansätze zur Bewältigung der Energiekrise“, so Matthias Funk. „Die Energiewende wird in der Region nur gelingen, wenn kooperativ auf dem Gebiet von Forschung und Praxis zwischen THM und den beteiligten Energieversorgungsunternehmen zusammengearbeitet wird“, ergänzt Dr. Thorsten Reichel. „Das neu gegründete Institut ist in dieser Beziehung richtungsweisend“, erläutert Funk.
Der Verein sei offen für weitere Mitglieder aus der regionalen Energiewirtschaft. Er solle sie dauerhaft bei der Transformation begleiten, eine Mitgliederversammlung trifft grundlegende Entscheidungen.