Steigt aufgrund der aktuellen Wetterlage auch im Kreis die Gefahr von Waldbränden? Experten schätzen die aktuelle Lage ein und geben Hinweise, was im Wald zu unterlassen ist.
LIMBURG-WEILBURG. Auch wenn es gerade etwas abkühlt, die nächste Hitzewelle steht schon vor der Tür. Steigt damit auch die Gefahr von Waldbränden an? Obwohl im Kreis Limburg-Weilburg die mittlere Warnstufe ausgerufen worden ist, halten Experten die Lage derzeit für recht entspannt. Sollte es trotzdem zu einem Feuer kommen, sähe sich die Feuerwehr gut vorbereitet.
Lesen Sie auch: Drei Kommunen in Limburg-Weilburg ohne Straßenbeiträge
"In unserer Region hält sich die Gefahr von Waldbränden zum Glück grundsätzlich in Grenzen", betont Jörg Ahrner, Leiter des Forstamts Weilmünster. Die liege vor allem daran, dass es im heimischen Wald im Unterschied etwa zu den Wäldern in Südhessen mehr Laub- und weniger leichter brennbares Nadelholz gebe. Auch sei die Munitionsbelastung deutlich geringer als in anderen Gebieten. "Vor zwei Jahren ist in Südhessen eine 18 Hektar große munitionsbeladene Fläche abgebrannt, da sich die Feuerwehr nicht in diesen Bereich hineingetraut hat. Das kann hier zum Glück nicht passieren", sagt Jörg Ahrner.
"Wer seinen Garten in der Nähe des Waldes hat, der sollte auch beim Grillen aufpassen, dass nicht durch Funkenflug ein Brand ausgelöst wird."
Jörg Ahrner, Leiter des Forstamts Weilmünster
Zur Vorsicht mahnt der Leiter des Forstamts Weilmünster dennoch. "Es ist klar, dass man Dinge, die im Wald ohnehin verboten sind, auch jetzt unterlassen sollte", betont er. So sei ein offenes Feuer ebenso verboten wie das Rauchen von Zigaretten. "Wer seinen Garten in der Nähe des Waldes hat, der sollte auch beim Grillen aufpassen, dass nicht durch Funkenflug ein Brand ausgelöst wird." Autofahrer sollten ihr Fahrzeug nicht mit einem heißen Auspuff auf einer Grasfläche abstellen.
Feuerwehr sieht sich gut vorbereitet
Sollte es dennoch im Kreis zu einem Waldbrand kommen, wäre die Feuerwehr laut Kreisbrandinspektor Georg Hauch gut aufgestellt. "Bei einem solchen Einsatz müssen Forstamt und Feuerwehr eng zusammenarbeiten", betont der Kreisbrandinspektor. Könne die Feuerwehr die brennenden Flächen nicht auf Waldwegen erreichen, würde sie einen in Egelsbach stationierten Hubschrauber des Landes anfordern. "Der wäre nach etwa 30 Minuten Flugzeit hier", sagt Georg Hauch. Die Wasserentnahme aus der Lahn sei geübt worden - und sie funktioniere.
Bislang noch kein Waldbrand in diesem Jahr
In diesem Jahr habe die Feuerwehr im Kreis noch keinen Waldbrand löschen müssen. "Das liegt auch daran, dass das Forstamt viele abgestorbene Bestände entfernt hat. Denn die waren immer leicht brennbar", sagt Georg Hauch.
Dafür musste die Feuerwehr jüngst den Brand eines Getreidefelds im Weilburger Stadtteil Waldhausen löschen. "Das ist derzeit die größere Gefahr", betont der Kreisbrandinspektor. Durch Trockenheit und Wind habe sich der Brand rasch ausgebreitet. "Wir hatten Glück, dass wir das Feuer in Waldhausen in den Griff bekommen haben."
Sorge bereitet der Feuerwehr auch die im privaten Rahmen zunehmende Nutzung eines Gasbrenners zur Vernichtung von Unkraut. "Wenn man dabei nicht aufpasst, geht schnell auch die Hecke in Flammen auf", warnt Georg Hauch. Vor allem Thuja-Hecken seien gefährdet. "Da können schnell große Brandherde entstehen." Jüngst habe die Feuerwehr deswegen in Hadamar zu einem größeren Einsatz ausrücken müssen.
Lesen Sie auch:Weil das Bier leer ist: Mann wählt immer wieder die 110
Trotz der eher "günstigen" Rahmenbedingungen sollte man auch die Waldbrandgefahr in der Region nicht unterschätzen, mahnt Jörg Ahrner. "Es gab im Mai und Juni zu wenig Niederschlag", betont er. Die Gefahr eines Feuers dürfe, so der Leiter des Forstamts Weilmünster, nicht auf die leichte Schulter genommen werden.