Die Freifläche im Ortskern von Weilmünster ist neu gestaltet. Das Ikek-Projekt ist offiziell eingeweiht worden. Auch für die angrenzende Scheune gibt es Pläne.
WEILMÜNSTER. Weilmünster. Ab sofort hat Weilmünster einen Museumshof. Zum Martinimarkt hat die Gemeinde den neben der Heimatstube gelegenen Platz offiziell eingeweiht. In den vergangenen Monaten ist das Gelände in der Hauptstraße 21, auf dem früher das Haus Kreuz stand, neu gestaltet worden.
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Aus der Schotterfläche, die nach dem Abriss des Hauses entstanden war, ist jetzt ein kleiner Dorfplatz für die Bürger geworden. Beim Rundgang über den Martinimarkt zeigte Bürgermeister Mario Koschel (parteilos) den Gästen die im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms Ikek neu gestaltete Fläche im Ortskern.
Landrat Michael Köberle (CDU), der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer (SPD) sowie die Landtagsabgeordneten Andreas Hofmeister (CDU), Tobias Eckert (SPD) und Marion Schardt-Sauer (FDP) infomierten sich über das Projekt. Beim Rundgang dabei waren auch die beiden Vorstandsmitglieder des Heimatvereins, Herbert Köster und Brunhilde Weil. An der offiziellen Einweihung am Nachmittag nahmen Sven Freitag von der Firma Ohlde Gartengestaltung und Bauamtsleiter Hochbau, Raphael Philippi, teil.
Auf dem Hof gibt es sowohl gepflasterte als auch unversiegelte Flächen. Die wassergebundene Wegdecke ist mit Bessunger Kies ausgestattet. Eine Mauer aus Naturschiefer dient als Abgrenzung zu den Pflanzbeeten und Bäumen.
"Die Platzgestaltung ist nur der erste Schritt für dieses Projekt. Im nächsten Jahr soll noch die Scheune auf dem Grundstück hergerichtet werden", erklärte der Bürgermeister. Insgesamt hat die Gemeinde finanzielle Mittel in Höhe von 125.000 Euro im Haushalt für den Museumshof und die Scheune vorgesehen. Wie der Rathauschef weiter mitteilte, liegt die Förderquote für das Ikek-Projekt bei 80 Prozent der Nettokosten.
Auf dem Platz sollen noch Sitzmöglichkeiten geschaffen werden. Außerdem plant der Heimatverein, im Bereich unter dem großen Baum alte Grenzsteine und ähnliche Ausstellungsgegenstände zu zeigen. "Dann kann der Platz gerne von den Bürgern und unseren Tagestouristen genutzt werden", erklärte Koschel. Direkt am neuen Museumshof führt der Weiltalradweg vorbei.
Die an den Museumshof angrenzende Scheune soll im nächsten Jahr hergerichtet werden. Geplant ist, die äußere Hülle der Scheune zu überarbeiten. Die Gefache des Fachwerks sollen teilweise neu ausgemauert werden, auch das Dach und die Entwässerung des Daches müssen teilweise erneuert werden. Außerdem wird die Scheune einen neuen Anstrich bekommen.
Der Heimatverein Weilmünster sei in die Planungen einbezogen, betonte der Rathauschef. Der Verein könne nach Fertigstellung dann beispielsweise historische Gussplatten, die sich in seinem Besitz befinden, an der Scheunenfassade anbringen.
Um die Nutzung dieses Platzes hatte es in der Vergangenheit Diskussionen gegeben. Nachdem die Gemeinde als Eigentümerin des Grundstücks Hauptstraße 21 im Jahr 2019 das nicht mehr sanierungsfähige Haus Kreuz abreißen ließ, gab es verschiedene Pläne für die Neugestaltung. Im Rahmen des hessischen Dorfentwicklungsprogramms Ikek sollte auf dem Grundstück unter anderem ein Museumshof mit Aufenthaltscharakter für die benachbarte Heimatstube entstehen, auch für die Scheune gab es Pläne für eine größere Umgestaltung.
Mitte des vergangenen Jahres wandte sich ein Projektentwickler an die Gemeinde, der das Grundstück kaufen und darauf ein Haus mit Wohnungen und Büros errichten wollte. Die Gemeindevertreter stimmten jedoch mehrheitlich gegen die Veräußerung des Grundstücks Hauptstraße 21. Daraufhin wurden die ursprünglichen Pläne weiterverfolgt, einen Museumshof zu gestalten und die Scheune wieder herzurichten, allerdings in einem geringeren Umfang als zwischenzeitlich in Entwürfen vorgesehen.