Darüber referierte Karl-Otto Bamberger im "Jeegels Hoob". Er verriet auch, wie der Ort zu seinem Spitznamen "Frankreich" kam.
BAD ENDBACH-HARTENROD. Gut 50 Zuhörer sind jetzt auf Einladung des Hartenröder Kultur- und Fördervereins "Jeegels Hoob" zu einem Vortrag über Geschichte und Entwicklung der Region im oberen Salzbödetal gekommen. Referent war Karl-Otto Bamberger. Er hat bei seinen intensiven Forschungen und Recherchen manch bisher unbekanntes Detail entdeckt.
Bamberger schlug einen weiten Bogen von der Erstbesiedlung in vorchristlicher Zeit bis zur aktuellen wirtschaftlichen Situation. Sein Schwerpunkt lag dabei im Raum um Hartenrod, das sich zum Mittelpunkt im oberen Salzbödetal entwickelt habe.
Die zentrale Funktion Hartenrods habe sich, so der Referent, vor allem nach der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg entwickelt. So seien dort alle wichtigen kirchlichen Handlungen vollzogen worden, auch alle Toten mussten nach Hartenrod gebracht und beerdigt werden. Eigene Friedhöfe hatten die anderen Orte erst viel später. Von Bedeutung sei außerdem, dass Hartenrod im Jahre 1684 die Rechte für die Abhaltung von vier Märkten erhalten habe, ein besonderes hoheitliches Privileg.
Ausführlich berichtete Bamberger vom Bergbau in der Region, der bescheidenen Wohlstand in die landwirtschaftlich karge Gegend gebracht habe. Die Eröffnung der Aar-Salzböde-Bahn habe diese Entwicklung weiter befördert.
Bergbau bringt bescheidenen Wohlstand
In Erinnerung an den Siebenjährigen Krieg und die napoleonischen Feldzüge, als in Hartenrod französische Soldaten lagerten, sei bis heute der Spitzname des Ortsteils, "Frankreich", lebendig. Die Bewohner seien auf dessen besondere Identität stolz.
Karl-Otto Bamberger rundete seinen zweistündigen und launigen Vortrag mit der aktuellen Entwicklung von Bad Endbach mit seinem Kur- und Badewesen ab.
Alle Zuhörer würdigten mit großem Applaus diese geschichtliche Abhandlung.