Lahntalschule Biedenkopf Unterricht mit Event-Charakter

In den Chemieräumen konnten sich Wagemutige die eigene Hand in Flammen setzen lassen, ohne Brandwunden davonzutragen. © Sascha Valentin

So abwechslungsreich kann der Schulalltag sein. Beim Tag der offenen Tür an der Lahntalschule gibt es Eindrucksvolles zu sehen.

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BIEDENKOPF. Wie faszinierend und vielseitig Schule sein kann, haben die Besucher beim Tag der offenen Tür an der Lahntalschule (LTS) Biedenkopf erfahren. Dort luden die verschiedenen Fachbereiche zu Unterrichtsausschnitten mit Event-Charakter ein. Denn das Lösen von Rechenaufgaben oder Deklinieren von Verben haut wohl niemanden vom Hocker. Verbrennender Schaum, den man währenddessen auf der Hand hält oder selbsterzeugte Blitze hingegen umso mehr.

In den Chemieräumen konnten sich Wagemutige die eigene Hand in Flammen setzen lassen, ohne Brandwunden davonzutragen.  Foto: Sascha Valentin
Musiklehrerin Reka Mengel empfängt die Besucher zusammen mit dem Orchester in der Aula der LTS.  Foto: Sascha Valentin
Die kleinen Biodetektive gehen mit ihren Vergrößerungsgläsern auf Spurensuche im Pflanzenreich.  Foto: Sascha Valentin

So waren es denn auch die naturwissenschaftlichen Fächer, bei denen sich die Besucher scharenweise tummelten, um die erstaunlichen und überraschenden Experimente mitzuerleben oder auch selbst aktiv zu werden. In der Biologie etwa konnten die Gäste in die Welt des Mikrokosmos eintauchen oder auf Spurensuche auf Blättern gehen, während in der Chemie Flaschen zum Heulen und Gummibärchen zum Brummen gebracht wurden.

Eine Folie, die komplett biologisch abbaubar ist

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Daniela Heinrich-Stiller stellte zudem den Forschungsbereich der LTS vor, der in den vergangenen Jahren immer wieder erfolgreich an Jugendwettbewerben teilgenommen. Unter anderem haben die Schüler eine Folie entwickelt, die vollkommen biologisch abbaubar ist und damit die Verpackungsmüllberge verhindern kann. "Dazu gibt es auch was Neues", freute sich Heinrich-Stiller. Denn die Schüler haben ihre Folie so modifiziert, dass diese sich abhängig vom pH-Wert verfärbt. Die Idee der Jugendlichen ist es nun, diese Reaktion zu nutzen, um bei Lebensmitteln, die in die Folie eingepackt sind, zu erkennen, ob diese noch genießbar oder schon verdorben sind.

Aber auch wer weniger naturwissenschaftlich bewandert war, kam bei dem Streifzug durch die Schule auf seine Kosten. Die Künstler etwa zeigten selbstgestaltete Vulkane, die Informatiker stellten ihre Roboterfreunde vor und ließen diese mit den Besuchern plaudern und im bilingualen Unterricht erfuhren die Besucher, dass man zwei Lernstoffe auch wunderbar kombinieren kann. Für Unterhaltung sorgten auch die Musiker, die in der Aula mehrere Konzerte gaben: Zunächst die Instrumentalisten, im Anschluss dann die Sänger, die sich alle darüber freuten, nach den Einschränkungen durch die Pandemie endlich wieder aus voller Kehle singen zu dürfen.

Hohe Schülerzahl sorgt für große Herausforderungen

Tatsächlich laufe wieder alles ab wie früher, sagte auch Schulleiterin Sabine Schäfer-Jarosz. "Wir haben keine Zeitslots mehr, in denen die Besucher durch die Schule laufen müssen. Jeder kann kommen, wann er will." Entsprechend voll war es denn auch in den Gängen und Räumen.

Immerhin kommen jedes Jahr rund 150 Schüler neu in die fünfte Klasse an der LTS, wie Christoph Terno von der Schulleitung sagte. Dieser Wert sei in den vergangenen Jahren immer recht stabil gewesen.

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Die Schule stellt eine so große Schülerzahl aber durchaus auch vor Herausforderungen - zum Beispiel, was den Platz angeht. Deswegen wurden für dieses Schuljahr vier neue Klassenräume in Modulbauform errichtet, um alle unterzubringen.

Wer am Tag der offenen Tür keine Zeit gehabt hat, sich vor Ort von den Vorzügen der Lahntalschule zu überzeugen, hat am kommenden Samstag noch einmal Gelegenheit dazu. Dann wird es zwar keinen großen Zirkus mehr, wie beim Schnuppertag geben, "aber wir bieten den Besuchern ab 10 Uhr Führungen durch die Schule", erklärte Terno.