Nach zehn Jahren als Weifenbacher Ortsvorsteher trat Oliver Kirschneck nicht mehr zur Wahl an. Sein Nachfolger ist Michael Miss.
BIEDENKOPF-WEIFENBACH. Weifenbach hat einen neuen Ortsvorsteher: Michael Miss (BB) ist in der konstituierenden Sitzung des Ortsbeirats einstimmig zu dessen Vorsitzendem gewählt worden. Miss hatte bei der Kommunalwahl am 14. März mit 428 auch die meisten Stimmen erhalten.
"Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, dass derjenige mit den meisten Stimmen auch als Ortsvorsteher vorgeschlagen wird", sagte Miss' Amtsvorgänger Oliver Kirschneck (SPD). Er war nicht wieder zur Ortsbeiratswahl angetreten. Als noch amtierender Ortsvorsteher hatte er aber zur konstituierenden Sitzung des Ortsbeirates eingeladen und gratulierte nun auch seinem Nachfolger. Kirschneck überreichte Michael Miss auch die Ortsvorstehertasche, die er selbst bei seiner ersten Wahl vor zehn Jahren erhalten hatte sowie die Schlüssel zu den öffentlichen Gebäuden im Ort.
Michael Miss verfüge dank seiner langjährigen kommunalpolitischen Erfahrung über das nötige Rüstzeug, sich für Weifenbach einzusetzen und den Ort voranzubringen, attestierte Kirschneck seinem früheren Stellvertreter.
Als stellvertretender Ortsvorsteher wurde Andreas Henkel (SPD) vorgeschlagen, der mit 340 die zweitmeisten Stimmen erhalten hatte. Henkel lehnte jedoch ab und schlug seinerseits den Ortsbeiratsneuling Nils Feisel (SPD) vor. Feisel hatte 225 Stimmen erhalten und nahm auch das Amt des Stellvertreters an. Zum Schriftführer wurde schließlich Andreas Henkel gewählt.
Neben den drei Amtsträgern gehören dem Ortsbeirat Weifenbach Thomas Stremel (BB) als neues Mitglied und Jochen Schröder (CDU) an.
Miss' erste Amtshandlung bestand darin, den beiden ausscheidenden Mitgliedern des Gremiums für deren jahrzehntelange Arbeit zu danken. Vor allem die Leistungen Jutta Webers, die dem Ortsbeirat 20 Jahre lang angehört hatte, würdigte er. Damit sei sie nämlich seit Einführung des Ortsbeirats nach der Gebietsreform 1974 dasjenige Mitglied, das dem Gremium am drittlängsten angehört habe. Sich über so lange Zeit für den eigenen Ort einzusetzen, verdiene Respekt, sagte Miss. Jutta Weber verlieh ihrem Wunsch Nachdruck, dass sich mehr Frauen trauen sollten, sich kommunalpolitisch zu betätigen und für den Ort einzusetzen.
Neben ihr überreichte Miss auch Oliver Kirschneck ein Abschiedsgeschenk. Zehn Jahre lang hatte er den Ortsbeirat als Vorsitzender geführt und dabei vieles in Weifenbach bewegt, stellte Miss fest. "Ich hoffe, dass du uns mit deinem schauspielerischen und komödiantischen Talent trotzdem in der einen oder anderen Funktion erhalten bleiben wirst", betonte Miss. Kirschneck dämpfte aber die Erwartungen.
Natürlich sei er nicht aus der Welt, aber er werde erst einmal in die zweite Reihe zurücktreten, betonte er. Das sei auch der Grund gewesen, warum er nicht wieder kandidiert habe. "Das waren zehn wunderbare und tolle Jahre und wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben", sagte Kirschneck. Aber er sei sich nicht sicher gewesen, noch einmal für fünf Jahre dasselbe Engagement aufbringen zu können, das dieses Amt erfordere. Deshalb habe er sich gegen eine erneute Kandidatur entschieden, so Kirschneck. Es sei an der Zeit, dass sich neue Gesichter der Aufgabe annähmen, ihre Ideen für das "schönste Dorf des Hinterlandes" zu verwirklichen.