Verkehr: Viele Achenbacher beklagen zu hohes Tempo

Die Fahrt großer Lastwagen durch Achenbach lässt sich nicht verhindern. © Mark Adel

69 Prozent der Achenbacher finden, dass im Ort zu schnell gefahren wird. Auf der Bürgerversammlung gab es dazu geteilte Meinungen.

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BREIDENBACH-ACHENBACH. Wird in Achenbach zu schnell gefahren? Sind mehr Kontrollen notwendig? Die Meinungen zur Verkehrssituation im Dorf gehen auseinander - das wurde bei der Bürgerversammlung deutlich.

Bürgermeister Christoph Felkl (SPD) verwies auf die Bürgerbefragung im vergangenen Sommer. 30 Achenbacher nahmen teil, und davon finden 69 Prozent: Es wird zu schnell gefahren.

Das Büro, dass die Umfrage erarbeitet und ausgewertet hatte, sage, die Umfrage sei zwar nicht repräsentativ - aber eine repräsentative Umfrage liefere sehr wahrscheinlich ein ähnliches Ergebnis, sagte Felkl.

Wäre ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde die Lösung? "50 ist schon sehr schnell", sagte ein Besucher, ein anderer Achenbacher sieht es anders: "Wenn nicht passiert, zeigt das doch, dass sich alle Verkehrsteilnehmer verantwortungsbewusst zeigen."

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Geschwindigkeit werde oft subjektiv als zu schnell empfunden, sagte Felkl und berichtete von Messungen in den Ortsdurchfahrten in Wiesenbach und Wolzhausen. Dort gibt es seit langem Klagen über zu schnelle Fahrer. Die verdeckte Messung mit einem unauffälligen Gerät habe aber gezeigt: "Mehr als 90 Prozent halten sich an die vorgegebene Geschwindigkeit oder liegen nur geringfügig darüber."

Falls es eine Geschwindigkeitsbegrenzung gebe, müsse die auch kontrolliert werden, sagte ein Achenbacher. Martin Beckmann erinnerte an einen Fall, als das für Unmut im Dorf sorgte - es sei einmal in der Ortsdurchfahrt an der Kirche mit einem mobilen Gerät "geblitzt" worden. "Da ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung."

Dass Kontrollen hilfreich sind, berichtete aber auch der Rathauschef. Seitdem die Gemeinde einen Ordnungspolizisten beschäftigt, habe der unter anderem an Schule und Kindergarten Eltern angesprochen, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen - mal seien Kinder nicht angeschnallt, mal sitzen sie mit aufgeschnalltem Ranzen auf dem Sitz. "Da spielen sich Szenen ab, die kann man sich nicht vorstellen."

Subjektiv hätten die Kontrollen eine Besserung bewirkt, wenn zum Beispiel 55 Euro für das Zuparken eines Bürgersteigs bezahlt werden müssen. "Es hilft, aber man macht sich nicht nur Freunde", berichtete Felkl von wütenden Anrufen im Ordnungsamt.

Ein anderer Achenbacher verwies auf das hohe Vekehrsaufkommen in der teilweise engen Ortsdurchfahrt, darunter viele Lastwagen. Weil es sich um eine Landesstraße handele, habe die Gemeinde keine Einflussmöglichkeiten, entgegnete Felkl. "Landesstraßen müssen auch von Schwerverkehr befahren werden können."

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Ortsvorsteher Martin Beckmann begrüßte die Idee, das Messgerät der Gemeinde auch in Achenbach zu verwenden, um genauere Daten zu erhalten.