Dautphetal hat in den vergangenen Jahren viel getan, um die medizinische Versorgung in der Gemeinde sicherzustellen. Nun sollen sich dort auch Fachärzte niederlassen.
DAUTPHETAL. Ob Prämie für neue Hausärzte oder Stipendium für junge Medizinstudenten, die sich danach in der Gemeinde niederlassen - die Bemühungen der Gemeinde Dautphetal, die medizinische Versorgung sicherzustellen, haben in den vergangenen Jahren Früchte getragen. "Keine andere Gemeinde unserer Größe bietet Hausärzten eine solch umfangreiche Förderung", stellte CDU-Fraktionsvorsitzender Horst Falk in der Sitzung der Gemeindevertretung fest.
Christdemokraten und Freie Wähler wollen das erfolgreiche Modell nun erweitern und nicht nur Allgemeinmediziner in die Gemeinde locken, sondern auch Fachärzte. "Bei den Allgemeinmedizinern sind wir gut aufgestellt. Aber wir brauchen auch einen Facharzt, damit die Wege für die Bürger dorthin nicht so lang sind", erläuterte etwa Leon Löffler (FW) den gemeinsamen Antrag der beiden Fraktionen. Kritischer äußerten sich hier die Sozialdemokraten.
"Der Antrag, einen Facharzt in der Gemeinde anzusiedeln klingt schön, aber er ist unrealistisch", stellte SPD-Fraktionsvorsitzender Joachim Ciliox fest.
SPD-Abgeordnete enthalten sich bei Abstimmung
Denn anders als bei den Hausärzten, beziehe sich der Deckungsgrad für die Fachärzteversorgung auf das gesamte Kreisgebiet. Und da es in Marburg sehr viele Fachärzte gebe, sei die Quote für die kassenärztliche Versorgung erfüllt, betonte Ciliox.
Er glaube jedenfalls nicht, dass ein Facharzt "den Speckgürtel Marburg verlässt, um nach Dautphetal zu kommen. Und wenn doch, dann werden wir ihm sicherlich keine Steine in den Weg legen."
Eines gesonderten Antrags bedürfe das aber nicht. Zudem verwies Ciliox darauf, dass das Stipendiat, das die Gemeinde anbietet, bisher noch nicht in Anspruch genommen wurde.
Dominik Olbert (CDU) erwiderte auf die Einwände der SPD, dass "für mich Politik bedeutet, auch mal Anreize zu schaffen, um attraktiv zu bleiben." Alles gleich abzulehnen, weil man befürchte, es könne nicht wirken, sei der falsche Weg, sagte er.
Am Ende wurde der Antrag der CDU und FW einstimmig bei den Enthaltungen der SPD-Abgeordneten angenommen.