
Zum Glück war die Vermisstensuche im Nebel nur eine Großübung der Feuerwehr Gladenbach zum Tag der Feuerwehr. Sie hat allerdings einen Schwachpunkt offenbart.
Gladenbach. Bei dem Brand einer Lagerhalle in der Gladenbacher Kernstadt waren am Wochenende 60 Feuerwehrleute im Einsatz. Zu ihrem und zum Glück für die Anwohner handelte es sich dabei allerdings nur um eine Großübung im Rahmen des Tags der Feuerwehr, zu dem die Kameraden aus Gladenbach eingeladen hatten. Deswegen wurden sie bei der Übung auch ein wenig geschont, erklärte der stellvertretende Stadtbrandinspektor Jan Willms. Sie mussten lediglich die Drehleiter beisteuern, mit dem der Löschangriff aus der Höhe erfolgte. Der Rest war den Wehren aus den Stadtteilen vorbehalten, wobei diese angesichts des groß angelegten Szenarios alle Hände voll zu tun hatten.
Einen Angriff in dieser Dimension und mit so vielen Beteiligten kriegt man nur hin, wenn alles richtig vorbereitet wurde.
Alarmierungsstichwort war ein F 3 Y, was im Feuerwehrjargon für einen ausgedehnten Brand in Sondergebäuden steht, bei dem auch Menschenleben in Gefahr sind. Die Ziffer gibt dabei an, wie viele Personen vermisst sind. Sie wurden von Willms und seinen Helfern an verschiedenen Stellen in der Halle platziert und mussten von den Übungsteilnehmern geborgen werden.
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Um ihnen die Suche ein wenig zu erschweren und das Szenario realitätsnäher zu gestalten, hatte der Übungsleiter die Halle mit Hilfe zweier Nebelmaschinen in dichten Dunst getaucht, durch den sich die Einsatzkräfte erst einmal hindurchkämpfen mussten. Da halfen auch die zaghaften Rufe der Mimen nach Hilfe wenig – mehr als die ausgestreckte Hand vor Augen sahen die Helfer nicht.
Der Brand wird von drei Seiten bekämpft
Unterdessen hatten die Wehren vor der Halle den Löschangriff gestartet, wobei der Brand von drei Seiten bekämpft wurde. „Einen Angriff in dieser Dimension und mit so vielen Beteiligten kriegt man nur hin, wenn alles richtig vorbereitet wurde“, erklärte Jan Willms. Bei einem Realeinsatz wäre das sicherlich in dieser Form kaum möglich. Dennoch sei es wichtig, auch solche Szenarien zu proben, damit sie im Ernstfall kein Neuland darstellten und die Einsatzkräfte damit umzugehen wüssten.
Insgesamt zeigte sich der Übungsleiter mit dem Verlauf zufrieden. Die vermissten Personen seien schnell gefunden worden und auch der Aufbau der Angrifftrupps habe gut funktioniert. „Natürlich gibt es bei jeder Übung auch Dinge, die nicht so gut gelaufen sind“, ergänzte er. In diesem Falle habe sich zum Beispiel im Laufe der Übung eine Wasserknappheit ergeben. Dank der Übung können die Gründe dafür nun analysiert und entsprechend behoben werden, erklärte Willms.
Nach getaner Arbeit konnten die Wehrleute dann gemeinsam mit den Gladenbachern feiern, die Musik, Essen und Getränke sowie die spielerische Unterhaltung für die jungen Besucher beisteuerten. Zudem wurden im Rahmen des Feuerwehrtags auch die Mitglieder der Feuerwehr mit der ersehnten Tatze ausgezeichnet – der ersten Ehrung, die ein Mitglied der Feuerwehr erhalten kann. Erhalten haben den Orden in diesem Jahr Finn Luca Sitter, Max Mangold, Ben Milow Man, Paul Müller, Luca Tugend, Bun Benjamin Horak, Sophia Henkel und Sophie Sommer.